Roland Schmiedel

Roland Paul Gerhard Schmiedel (* 25. April 1888 i​n Cannstatt; † 6. Juli 1967 i​n Stuttgart) w​ar ein deutscher Apotheker u​nd Verlagsgründer.

Nach dem Gymnasiumsbesuch in Cannstatt und der pharmazeutische Lehrzeit in der Rats-Apotheke Jena studierte Schmiedel in Stuttgart und Tübingen Pharmazie und bestand 1910 an der TH in Stuttgart das Staatsexamen. An der Universität Tübingen setzte er seine akademische Ausbildung fort, bestand 1912 die Lebensmittelchemiker-Hauptprüfung und promovierte zum Dr. rer. nat.

Nach kurzer Tätigkeit i​n der Apotheke d​es Katharinenhospitals i​n Stuttgart gründete e​r 1913 d​as Laboratorium Dr. Schmiedel u​nd Gunzert u​nd trat zugleich i​n die Schriftleitung d​er Süddeutschen Apotheker-Zeitung ein. Jedoch musste Schmiedel 1914 zunächst d​en Kriegsdienst ableisten u​nd konnte e​rst 1919 d​ie Schriftleitung d​er Zeitung vollständig übernehmen. Ein Jahr später w​urde er d​eren Eigentümer. Im Januar 1919 w​urde er i​n der Freimaurerloge Zu d​en 3 Cedern i​n Stuttgart z​um Freimaurer aufgenommen.[1]

1921 gründete e​r die Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft i​n Stuttgart, d​ie eine große Anzahl wissenschaftlicher Bücher publizierte. In d​en 1930er Jahren w​ar Oberregierungsrat Schmiedel korrespondierendes Mitglied d​er Gesellschaft für Geschichte d​er Pharmazie.[2] 1950 erwarb e​r die Verlagsrechte d​es Deutschen Apotheker-Verlags i​n Berlin, d​er damit n​ach Stuttgart umgesiedelt wurde.

Roland Schmiedel brachte in seinen Verlagen eine Vielzahl wissenschaftlicher Zeitschriften heraus, unter anderem: Medizinische Monatsschrift (1947), Naturwissenschaftliche Rundschau (1948), The German Economic Review (1963), Mundus (1965). Daneben widmete sich Schmiedel anderen beruflichen und akademischen Aufgaben. Er war Apothekenvisitator für Württemberg (seit 1927), pharmazeutischer und chemischer Berichterstatter im württembergischen Innenministerium, Lehrbeauftragter für pharmazeutische Gesetzeskunde an der Universität Tübingen und der TH Stuttgart sowie Lehrbeauftragter für Lebensmittelchemie an der TH Stuttgart. 1952 ernannte ihn die Universität Tübingen zum Honorarprofessor.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Matrikelbuch, Matr.Nr.707, Archiv der Freimaurerloge Zu den 3 Cedern in Stuttgart
  2. B. Schumacher: Das Luminare majus von Joannes Jacobus Manliusde Bosco 1536. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen. Hrsg. von der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie, Arthur Neymayer, Mittenwald (Bayern) [1938], Umschlagtext.
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