Robert Mayers Modell des Blutkreislaufs
Julius Robert von Mayer konstruierte um 1850 ein Modell des Blutkreislaufs (hämodynamisches Modell). Es ist wohl das „erste brauchbare medizinische Modell […] mit welchem die Funktion des menschlichen Blutkreislaufs eine exakte Darstellung gefunden hat“.[1] Mayers medizinische Erkenntnisse blieben zu seinen Lebzeiten völlig verkannt, während seine physikalischen Leistungen zumindest noch in seinen späten Jahren gewürdigt wurden.
Das Modell besteht aus einer handbetriebenen Kolbenpumpe, einem System von Rohren, Ventilklappen, und Manometern. Es veranschaulicht die Druck- und Strömungsschwankungen in der linken Herzkammer und der Hauptschlagader während der Herzaktion. Eine Aortenklappeninsuffizienz kann dabei demonstriert werden.[2] Die Windkesselfunktion der Hauptschlagader soll das hämodynamische Modell ebenfalls, als erstes Modell überhaupt[1] zeigen. Nach anderer Auffassung könnte das Modell das mechanische Wärmeäquivalent veranschaulichen.[3]
Mayers originales Modell befindet sich heute im Haus der Stadtgeschichte in Heilbronn.
Einzelnachweise
- Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn – Geschichte und Leben einer Stadt. 2. Auflage. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1973, S. 86, Nr. 236 [Hämodynamisches Modell aus dem Nachlaß Robert Mayers, um 1850]
- V. Thämer: Ein Kreislaufmodell um 1850. In: Medizinhistorisches Journal. Band 8, H. 4, 1973, S. 323–327.
- H. Schmolz: Das Rätsel um eine Maschine im Nachlaß von Robert Mayer. In: Medizinhistorisches Journal. Band 3, H. 4, 1968, S. 333–344.
Literatur
- Helmut Schmolz: Das Rätsel um eine Maschine im Nachlaß von Robert Mayer. In: Historischer Verein Heilbronn. Jahrbuch 26/1969. Heilbronn 1969, S. 191–198.
- Volker Thämer: Ein Kreislaufmodell um 1850 (von Robert Mayer). In: Historischer Verein Heilbronn. Jahrbuch 28/1976. Heilbronn 1976, S. 271–276.