Rispiges Gipskraut
Das Rispige Gipskraut (Gypsophila paniculata), auch Rispen-Gipskraut und Schleier-Gipskraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gipskräuter (Gypsophila) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie wird gärtnerisch einfach Schleierkraut genannt und als Zierpflanze verwendet.
Rispiges Gipskraut | ||||||||||||
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Schleier-Gipskraut (Gypsophila paniculata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gypsophila paniculata | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Das Rispige Gipskraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 50 bis 90 Zentimetern. Es bildet eine rübenartig verdickte Wurzel von bis zu 2,4 Meter Länge aus.[1] Die Stängel stehen aufrecht und sind kahl, lediglich am Grund sind sie mit weichen Drüsenhaaren besetzt.
Die Blätter sind gegenständig am Stängel angeordnet. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 20 bis 70 Millimetern sowie einer Breite von 2,5 bis 10 Millimetern lanzettlich mit scharf zugespitztem oberen Ende.
Generative Merkmale
Viele Blüten sind locker in einem rispigen Blütenstand angeordnet, der drüsig behaart oder kahl ist.
Die meistens zwittrige Blüte ist bei einem Durchmesser von etwa 4 Millimetern radiärsymmetrisch. Der Kelch ist 1,5 bis 2 Millimeter lang und die Kelchzähne sind eiförmig mit stumpfem oberen Ende. Die Kronblätter sind 3 bis 4 Millimeter lang, am oberen Ende gerundet und weiß, selten rosafarben. Die Staubblätter sind länger als die Blütenkrone. .
Die Kapselfrucht ist bei einer Länge von 3 bis 5 Millimetern rundlich. Die Samen tragen stumpfe Höcker.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28, 34.
Ökologie und Phänologie
Die Blüten sind meistens zwittrig und proterandrisch. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, vor allem durch Zweiflügler und Hautflügler. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Das Rispige Gipskraut ist ein Steppenroller.
Vorkommen
Das Rispige Gipskraut ist von Mittel-, Ost- und Südosteuropa bis Westsibirien und zur Mongolei weitverbreitet.[2] In Nord- und Südamerika, in Australien und Neuseeland ist es ein Neophyt.[2] In Mitteleuropa reichen die natürlichen Vorkommen bis nach Wien und ins Marchfeld (Niederösterreich) und Südmähren. Es wird häufig als Zierpflanze verwendet und verwildert in Mitteleuropa selten, so in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Baden-Württemberg und Südtirol.
Es wächst in Sandsteppen und auf sandigen Hügeln. Verwildert kommt es auch in Sandtrockenrasen, auf Schutt und entlang von Bahn- und Uferdämmen vor. Es ist auf die colline Höhenstufe beschränkt.
Nutzung
Das Rispige Gipskraut wird als Zierpflanze vielseitig verwendet. In der Vergangenheit wurden die saponinreichen Wurzeln als Seifenwurzeln verwendet, die Pflanzen dafür kultiviert.
Literatur
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
- Hermann Meusel: Gypsophila. In: Karl Heinz Rechinger (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band III. Teil 2: Angiospermae: Dicotyledones 1 (Phytolaccaceae – Portulacaceae). Paul Parey, Berlin/Hamburg 1979, ISBN 3-489-60020-7, S. 957 (erschienen in Lieferungen 1959–1979)..
- Gypsophila paniculata im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. April 2021.
Weblinks
- Gypsophila paniculata L., Schleierkraut. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Rispiges Gipskraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Gypsophila paniculata L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Institut für Pharmazie der Universität Mainz über Gypsophila paniculata.