Richard Schäfer
Richard Schäfer (* 24. August 1884; † März 1945 im KZ Sachsenhausen) war ein deutscher Lokalpolitiker (SPD) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Leben
Schäfer erlernte den Beruf eines Seemannes und war zunächst Matrose bei der Handelsschifffahrt. Später arbeitete er in verschiedenen Berufen. Im Dezember 1919 trat er der SPD bei und wurde später Leiter des Reichsbanners im Gebiet Bad Gottleuba. Seit 1920 war er Stadtverordneter und später Stadtrat. Dieses Amt führte er bis zur „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten aus.
1933 wurde Schäfer verhaftet und in das KZ Hohnstein verbracht, wo er schwer misshandelt wurde. Nach seiner Rückkehr versuchte er, viele Menschen von der Gefährlichkeit des NS-Regimes zu überzeugen. 1941 wurde er erneut verhaftet und zu eineinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe kehrte er nach Bad Gottleuba zurück und verdiente seinen Lebensunterhalt als Gelegenheitsarbeiter. Am 20. Juli 1944 verhaftete ihn die Gestapo und brachte ihn ins KZ Sachsenhausen. Sein letztes Lebenszeichen war ein Brief vom 28. Januar 1945. Mithäftlinge berichteten, dass Richard Schäfer im März 1945 im KZ Sachsenhausen erschossen wurde.
Ehrungen
- In Bad Gottleuba wurde eine Straße nach ihm benannt. An seinem ehemaligen Wohnhaus in der Richard-Schäfer-Straße 33 erinnert eine Gedenktafel an ihn.
Literatur
- Kreisleitung der SED Pirna, Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung (Hrsg.): Ehrenmale, Gedenkstätten, Erinnerungsstätten und Mahnstätten der Arbeiterbewegung und des antifaschistischen Widerstandskampfes im Kreis Pirna. 2. überarbeitete Auflage, Pirna 1984, S. 43f.
- Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation II: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2000, S. 622.