Rettungstuch
Das Rettungstuch, Tragetuch, Bergetuch oder Evakuierungstuch ist eine Plane mit Griffen, die im Sanitätsdienst, im Rettungsdienst, bei den Feuerwehren oder beim THW eingesetzt wird, um nicht gehfähige Personen aus beengten Umgebungen oder in schwierigem Gelände zu transportieren.
Diese Transportweise ist nur bedingt schonend und wird von den Patienten häufig als unangenehm empfunden. Es wird eingesetzt, wenn aus Platzgründen weder eine normale Trage noch eine Schaufeltrage eingesetzt werden können (z. B. in sehr engen Räumen und Treppenhäusern). Im Weiteren wird der Patient dann auf eine normale Trage umgelagert. Der Patient wird schonend zur Seite gedreht und das längsgefaltete Rettungstuch hinter ihn gelegt. Dann wird der Patient zur anderen Seite gedreht und das Tuch entfaltet, so kommt er darauf zu liegen. Bei einer anderen Methode wird der Oberkörper des Patienten aufgerichtet, das gefaltete Tragetuch untergelegt und dann beim wieder liegenden Betroffenen das Tuch unter dem Gesäß bis zu den Füßen entfaltet.
Durch entsprechendes Falten des Tuches können Patienten auch sitzend getragen werden.
Ein weiterer Verwendungszweck des Rettungstuches ist der Transport von Verletzten unter Zeitdruck (z. B. aus einem Brandobjekt), da der Patient sehr rasch auf das Tuch gelegt werden kann. Das Rettungstuch kann zwischen den Beinen des Patienten zum Oberkörper gefaltet und seitlich vom Rumpf die Tragschlaufen per Karabinerhaken miteinander verbunden werden (improvisierte Rettungswindel). Auch zum Umlagern eines Patienten aus dessen Bett auf eine Trage kann das Rettungstuch verwendet werden.
Literatur
- Lothar Schott, Manfred Ritter: Feuerwehr Grundlehrgang FwDV 2. 20. Auflage. Wenzel-Verlag, Marburg 2018, ISBN 978-3-88293-220-1.