Replikation (Wirtschaft)
Replikation bezeichnet im Finanz- und Börsenwesen die Vorgehensweise, mit der Finanzprodukte (z. B. Zertifikate oder Börsengehandelte Fonds) Indizes abbilden. Hierbei wird zwischen voller (oder physischer) und synthetischer Replikation unterschieden.
Volle Replikation
Bei der vollen (physischen) Replikation erwirbt der Anbieter des Fonds oder Zertifikats die Werte des Index, den der Fonds nachbildet, auch tatsächlich. Ein Fonds, der beispielsweise den Kursverlauf des Aktienindex DAX abbilden soll, erwirbt also mit den Mitteln des Fonds tatsächlich Aktien der im DAX geführten Unternehmen mit den darin enthaltenen Gewichtungen. Bei Änderungen im DAX müssen die Aktien der ausscheidenden Unternehmen verkauft und die der neu aufgenommenen gekauft werden. Da dies binnen kurzer Zeit geschehen muss, kann es dadurch zu deutlichen Kursausschlägen bei den betroffenen Werten kommen.[1]
Synthetische Replikation
Die synthetische Replikation erwirbt nicht tatsächlich die im Fonds oder Zertifikat geführten Werte. Stattdessen erwirbt der Anbieter an der Börse Swaps. Diese werden so strukturiert und erworben, dass die Wertentwicklung der Swaps denen der dahinterstehenden Wertpapiere oder Effekten entspricht. Ein synthetischer ETC auf Gold beispielsweise würde mit den Mitteln des Fonds nicht Gold erwerben, sondern Swaps auf Gold, die so strukturiert sind, dass bei einem Anstieg des Goldkurses der ETC durch die Swaps Gewinne erzielt, bei einem Kursverfall hingegen Verluste, derart dass die Wertentwicklung des synthetisch replizierenden ETC auch prozentual derjenigen des Basiswerts entspricht.