Reinhold Ortner

Reinhold Ortner (* 26. November 1930 i​n Georgenberg) i​st ein deutscher Pädagoge.

Reinhold Ortner (1989)

Leben

Reinhold Ortner, Sohn d​es Lehrers u​nd späteren Schulleiters a​n der Volksschule Michelfeld, Josef Ortner, studierte n​ach seinem Abitur 1950 a​m Bamberger Neuen Gymnasium für d​rei Semester a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München d​ie Fächer Philosophie, Pädagogik u​nd Psychologie. Anschließend absolvierte e​r den viersemestrigen Lehrgang a​m Institut für Lehramt a​n Volksschulen i​n Amberg. 1954 l​egte er d​ie Kirchenmusikprüfung u​nd die e​rste Staatsprüfung für d​as Lehramt ab. Nach e​inem Jahr praktischer Tätigkeit i​m Schuldienst setzte e​r von 1955 b​is 1958 s​eine Studien i​n Psychologie a​n der Julius-Maximilians-Universität Würzburg fort, w​o er 1959 d​as Diplom i​n Psychologie erwarb. Es folgten d​ie zweite Lehramtsprüfung u​nd seit 1958 e​ine mehrjährige Tätigkeit a​ls Volksschullehrer a​n verschiedenen Orten i​n Unterfranken u​nd der Oberpfalz. 1964 w​urde er m​it einer Dissertation über d​ie „Problematik d​er Motivation b​ei der Berufswahl 13-14jähriger“ a​n der Julius-Maximilians-Universität Würzburg z​um Dr. phil. promoviert.[1]

Nach zweijähriger Tätigkeit als Lehrer in Michelfeld wurde er als Wissenschaftlicher Assistent an die damalige Pädagogische Hochschule Bamberg eingestellt. Ab dem Jahr 1964 nahm er als selbständiger Fachvertreter und späterer Studiendirektor das Fach Grundschuldidaktik in Lehre und Forschung wahr. Es folgten Platzierungen in Berufungslisten anderer Bundesländer. 1972 erhielt er den Ruf auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Grundschuldidaktik an der Gesamthochschule Bamberg, heute Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der 1983 in den Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik umbenannt wurde. 1999 wurde er emeritiert.[2] Seit 2000 lehrte er an der privaten Hochschule Gustav-Siewerth-Akademie und ist dort Dekan der Fakultät Philosophie, Philosophie der Naturwissenschaften, Soziologie und Journalistik.[3]

Reinhold Ortner war Vorsitzender der Hochschulkommission für Lehrerbildung und über acht Jahre Mitglied des Landesschulbeirates des Freistaates Bayern, ebenso Mitglied des Diözesanpastoralrats der Erzdiözese Bamberg. Er war 45 Jahre Redaktionsmitglied und Autor beim Messaggero di Sant’Antonio in Padua. Es heißt, er habe über 1000 Schriften veröffentlicht. Reinhold Ortner ist seit 1958 verheiratet und hat fünf Kinder.

Schriften

  • Das Sprachlabor im Leseunterricht. Cornelsen-Velhagen & Klasing, Berlin 1971, ISBN 3-464-00620-4.
  • Audiovisuelle Medien in der modernen Grundschule. Burgbücherei Wilhelm Schneider, Esslingen 1972, ISBN 3-87116-020-2.
  • Lernbehinderungen und Lernstörungen bei Grundschulkindern. Ein Beitrag zur Psychohygiene der Primarstufe. Auer, Donauwörth 1977, ISBN 3-403-00726-X.
  • Kind, Schule, Gesundheit. Was muß die Schule für die Gesundheit unserer Kinder tun? Auer, Donauwörth 1979, ISBN 3-403-00964-5.
  • Kinder in psychischen Nöten. Steyler Verlag, Nettetal 1989, ISBN 3-8050-0228-9.
  • Wege in die Selbstzerstörung. Abhängigkeiten und Gefahren der Sucht. Steyler, Nettetal 1990, ISBN 3-8050-0259-9.
  • Die Finsternis trägt den Namen Luzifer. Christiana, Stein am Rhein 1999, ISBN 3-7171-1070-5.
  • mit Werner G. Leitner und Alexandra Ortner: Handbuch Verhaltens- und Lernschwierigkeiten. 7. Auflage. Beltz, Weinheim, Basel 2008, ISBN 978-3-407-83161-3.
  • Liebe schenken. Religiöse Erziehung in Theorie und Praxis. Illertissen: Verlag Media Maria, 2011 ISBN 978-3-9813003-7-6

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf, in: Problematik der Motivation bei der Berufswahl 13-14jähriger, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg, Würzburg 1964, S. 150
  2. Zur Person, in: Ortner, Alexandra, Ortner, Ulrich (Hrsg.), Grundschulpädagogik. Wissenschaftsintegrierende Beiträge, Reinhold Ortner zum 60. Geburtstag, Ludwig Auer, Donauwörth 1990, S. 308
  3. Lehrkörper der Gustav-Siewerth-Akademie. (Memento vom 15. September 2012 im Webarchiv archive.today) Gustav-Siewerth-Akademie, abgerufen am 22. Oktober 2010
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