Recrutainment
Recrutainment (auch Recruitainment) bezeichnet den Einsatz spielerisch-simulativer Elemente in Berufsorientierung, Employer Branding, Personalmarketing und Personalbeschaffung.
Recrutainment dient der Verbesserung des Zusammenfindens von „passendem“ Kandidat und „passendem“ Arbeitgeber bzw. „passender“ Ausbildungseinrichtung.
Unterhaltung ist im Recrutainment kein Selbstzweck. Wichtig ist immer der konkrete Bezug zu einem Arbeitgeber, einer Ausbildungseinrichtung, Berufen/Berufsbildern oder Berufs- und Bildungswegen.
Unter Recrutainment fallen SelfAssessment Verfahren wie Selbsttests und Berufsorientierungsspiele, Events mit Interaktionselementen und Auswahlverfahren und -tests („Assessment“) mit Unterhaltungs-, Informations- und/oder Simulationscharakter. Online und Offline.
Insbesondere bei der Gestaltung von Online-Assessments kommt Recrutainment eine besondere Bedeutung zu. Darunter ist keinesfalls fälschlicherweise zu verstehen, dass Bewerbern hier ein Spiel vorgesetzt wird, bei dem aus dem jeweiligen Spielverhalten dann Rückschlüsse auf etwaige Fähigkeiten geschlossen werden, vielmehr meint Recrutainment in diesem Kontext, dass das Online-Assessment ansprechend und modern gestaltet ist und neben den reinen Testinhalten etwa auch individuelle Informationen über das jeweilige Unternehmen und dessen Arbeitgebermarke vermittelt sowie zuweilen unterhaltsame Entspannungsmomente umfasst. Nach Recrutainment Gesichtspunkten gestaltete Online-Assessment-Verfahren sind mithin mehr als eine Adaption traditioneller Pen-Paper-Tests, sondern auch Employer-Branding-Instrument. Diese Online-Assessments zeichnen sich durch eine hohe Bewerberakzeptanz und höheren Anforderungsbezug gegenüber herkömmlichen Testverfahren aus.
Quellen
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- J. Diercks, K. Kupka: Recrutainment – Bedeutung, Einflussfaktoren und Begriffsbestimmung. J. Diercks & K. Kupka (Hrsg.): Recrutainment. Spielerische Ansätze in Personalmarketing und -auswahl. Springer, Heidelberg 2014, S. 1–18. Details: (link.springer.com)
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