Raymond Weill
Raymond Weill (* 28. Januar 1874 in Elbeuf-sur-Seine; † 13. Juli 1950 in Paris) war ein französischer Ägyptologe.
Biographie
Er begann zunächst eine Laufbahn beim Militär, bevor er mit 30 Jahren ein Studium bei Gaston Maspero an der École pratique des hautes études aufnahm. Von 1928 bis 1945 lehrte er an der École pratique des hautes études.
Er spezialisierte sich auf die Geschichte des Alten Ägyptens, genauer: auf die Zweite Zwischenzeit. Dazu veröffentlichte er mehrere Arbeiten zum Ende der 12. Dynastie und den Hyksos. Gegen Ende seines Lebens kam er zu der Überzeugung, dass die Zweite Zwischenzeit gar nicht vorhanden gewesen sei, sondern die Hyksos während der späten 12. Dynastie als Lokalkönige im Nildelta geherrscht hätten und die Thebaner des Neuen Reichs direkt auf das Mittlere Reich gefolgt wären.
Weill war einer der ersten Archäologen, der Ausgrabungen in Wadi Hilweh bei Jerusalem durchführte, einer Stätte, die er als Erster als „Davidsstadt“ bezeichnete, nachdem er sie als den Ort identifizierte, an dem König David seine Hauptstadt aufgestellt haben soll.[1]
Schriften
- Les Décrets Royaux de l’Ancien Égyptien … étude sur les décrets royaux trouvés à Koptos … 1910 et 1911. 1912.
- La fin du Moyen Empire Égyptien: étude sur les monuments et l’histoire de la période comprise entre la 12e et la 18e dynastie. 1918.
- La Cité de David, 1913–1914, Paris: P. Geuthner, 1920.
- Bases, méthodes et resultats de la Chronologie Égyptienne. 1926–1928.
- Douzième Dynastie, royauté de Haute-Égypte et domination Hyksos dans le nord. 1953 (postum).
Literatur
- Morris L. Bierbrier: Who was who in Egyptology. 4th revised edition. Egypt Exploration Society, London 2012, ISBN 978-0-85698-207-1, S. 571.
Einzelnachweise
- Wendy Pullan, Maximilian Sternberg, Lefkos Kyriacou, Craig Larkin, Michael Dumper: David's City in Palestinian Silwan. In: The Struggle for Jerusalem's Holy Places. Routledge, 20. November 2013, ISBN 978-1-317-97556-4, S. 76–77.