Rasenbinse
Die Rasenbinse (Trichophorum cespitosum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rasenbinsen (Trichophorum) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Rasenbinse | ||||||||||||
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Deutsche Rasenbinse (Trichophorum cespitosum subsp. germanicum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Trichophorum cespitosum | ||||||||||||
(L.) Hartm. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Rasenbinse ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 35, manchmal bis zu 60 Zentimetern. Charakteristisch ist die meist igelförmige Gestalt ihrer dichten starren Horste. Ihre Stängel sind aufrecht und glatt. Die Blattspreite ist 3 bis 10 mm lang.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die Ährchen sind 3 bis 8 mm lang sowie etwa 3 mm breit, eiförmig bis linealisch und enthalten 3–20 Blüten. Die Spelzen sind spitz, lineal-lanzettlich, gelb- oder rötlich-braun mit grüner Mittelrippe. Die zwei untersten Spelzen haben eine stumpfe Spitze; sie sind etwa so lang wie das Ährchen. Es sind fünf bis sechs Perianthborsten vorhanden; sie sind etwa 1,5-mal so lang wie das Nüsschen und braun. Das Nüsschen ist eiförmig-dreikantig, 1,5 bis 2 mm lang und grau- bis gelb-braun.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 104.
Vorkommen
Die Rasenbinse ist eine kennzeichnende Pflanzenart nährstoffarmer Moore, von Feucht- und Moorheiden sowie von Moorwäldern.
Systematik
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Scirpus cespitosus durch Carl von Linné. Die Neukombination zu Trichophorum cespitosum (L.) Hartm. wurde 1849 durch Carl Johan Hartman veröffentlicht.
Von Trichophorum cespitosum gibt es zwei Unterarten:[1]
- Gewöhnliche Rasenbinse (Trichophorum cespitosum (L.) Hartm. subsp. cespitosum)
- Deutsche Rasenbinse (Trichophorum cespitosum subsp. germanicum (Palla) Hegi)
sowie die Hybride der zwei Unterarten:
- Trichophorum cespitosum nothosubsp. foersteri Swan: Sie kommt in Großbritannien, Irland, Norwegen, den Niederlanden, Belgien und Deutschland vor.[1]
Die makroskopische Unterscheidung der Unterarten und der Hybride erfolgt anhand der Tiefe der Ausrandung der oberen Blattscheide und der Länge der zugehörigen Blattspreite.
Die oberste Blattscheide der Deutschen Rasenbinse ist gegenüber dem Ansatz der Blattspreite meist mehr als 2 Millimeter tief ausgerandet. Die oberste Blattspreite ist etwa zweimal so lang wie der Ausschnitt tief ist. Bei der Gewöhnlichen Rasenbinse ist oberste Blattscheide dagegen gegenüber dem Ansatz der Blattspreite etwa 1 Millimeter tief ausgerandet und die Blattspreite ist etwa fünfmal so lang wie der Ausschnitt tief ist. Bei der Hybride ist der Ansatz der Blattspreite 1 bis 2 Millimeter tief ausgerandet und die Blattspreite etwa dreimal so lang wie der Ausschnitt tief ist.[2]
Literatur
- R. A. DeFillips: Scirpus L. In: Thomas Gaskell Tutin u. a.: Flora Europaea. Band 5. Cambridge University Press 1980. ISBN 0-521-20108-X. Seite 277–280. (Beschreibung)
Quellen
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Trichophorum cespitosum. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 29. Oktober 2016.
- Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
Weblinks
- Trichophorum cespitosum (L.) Hartm. s. l., Rasenbinse i. w. S.. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Datenblatt von Trichophorum cespitosum. In: InfoFlora (Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora).
- Verbreitungskarte von Trichophorum cespitosum für die Schweiz In: InfoFlora (Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora).
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)