Räuschling
Räuschling ist eine alte Weißweinsorte, die früher in der östlichen Schweiz, in Deutschland und im Elsass weit verbreitet war. Der (früher) eher saure[1] Räuschling wurde bereits im Jahr 1550 von Hieronymus Bock unter dem Namen drutsch erwähnt. Eine erstmalige Erwähnung des Wortes Reuschling findet sich in der Weingartordnung von Philipp Ernst (Hohenlohe-Langenburg) des Jahres 1614. In den letzten Jahrzehnten wurde sie jedoch häufig durch den fruchtbareren und früh reifenden Müller-Thurgau ersetzt.
Noch heute vorhandene Anbaugebiete (nur wenige Hektar) finden sich am Zürichsee, am Cholfirst (Uhwiesen, Benken und Flurlingen), in der Region Winterthur und Eglisau sowie in der nordöstlichen Schweiz. Im Jahr 2007 wurden insgesamt 22 Hektar Rebfläche erhoben.[2] In Deutschland findet sich der Räuschling am Abtsberg in Zell-Weierbach bei Offenburg.
Diese Sorte darf jedoch nicht mit der namens Knipperlé verwechselt werden.
Synonyme
Der Räuschling ist auch unter den Namen Brauner Nürnberger, Buchelin, Divicina, Divizhna oder Divishna-vizhna, Dretsch, Drötsch, Drutsch, Dünnelbling, Erjava Tizhna, Frankentraube, Gros fendant, Großer Räuschling, Grünspat, Guay Jaune, Heinzler, Klaffer, Klöpfer, Luttenberger, Luttenbergerstock, Luttenbershna, Lyonnaise Blanche, Melon Blanc, Nürnberger Braun, Offenburger, Padebecker, Pfäffling, Pfaffentraube, Räuschling Gross, Reuschling, Rössling, Ruchelin, Rüschling, Rüssling, Silberweiß, Thunerrebe, Weißer Kläpfer, Weißer Räuschling, Zürirebe, Züriweiß, Zürichrebe und Züriwiss bekannt.
Einzelnachweise
- Reben & Wein im Kanton Zürich. Weinbaukommission des Zürcher Bauernverbandes, Zürich 1996, S. 16–17.
- Office fédéral de l'agriculture (OFAG): Das Weinjahr 2008 (PDF). Abgerufen am 3. Februar 2011. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Literatur
- Der Brockhaus Wein. Rebsorten, Degustation, Weinbau, Kellertechnik, internationale Anbaugebiete. F. A. Brockhaus, Mannheim 2005, ISBN 3-7653-0281-3.
- Horst Dippel (Begründer): Das Weinlexikon (= Fischer. 15867). Fortgeführt von Cornelius Lange und Fabian Lange. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-15867-2.
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
- Norbert Tischelmayer: Wein-Glossar. 2777 Begriffe rund um den Wein. NP-Buchverlag, St. Pölten u. a. 2001, ISBN 3-85326-177-9.