Quirl-Malve
Die Quirl-Malve (Malva verticillata), auch Gemüse-Malve genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Malven (Malva) innerhalb der Familie Malvengewächse (Malvaceae). Sie stammt aus Ostasien und wird als Kulturpflanze verwendet[1].
Quirl-Malve | ||||||||||||
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Quirl-Malve (Malva verticillata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Malva verticillata | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blatt
Die Quirl-Malve wächst als ein-[1] oder meist zweijährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 50 bis 100 (selten bis zu 120) Zentimetern[2]. Die niederliegenden bis aufsteigenden[1] Stängel sind spärlich mit Sternhaaren samtig bedeckt[2].
Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.[2] Der 2 bis 8, selten bis zu 15 Zentimeter lange Blattstiel besitzt oben eine Furche, die flaumig behaart ist, ansonsten ist er verkahlend[2]. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis, meist 5 bis 11 Zentimetern und einer Breite von 2 bis, meist 5 bis 11 Zentimetern nierenförmig bis rund und fünf- oder siebenlappig[2]. Die Blattlappen enden gerundet oder spitz. Der Blattrand ist glatt[1] bis gekerbt-gesägt[2], aber bei der Varietät Malva verticillata var. crispa wellig kraus[1]. Blattoberseite und -unterseite sind striegelig behaart oder fast kahl[2]. Die flaumig mit Sternhaaren bedeckten Nebenblätter sind bei einer Länge von 3 bis 5 mm und einer Breite von 2 bis 4 mm eiförmig-lanzettlich[2].
Blüte, Frucht und Samen
Die Blütezeit reicht in Mitteleuropa von Juli bis September[1] und in China von März bis November. Drei bis viele Blüten stehen bündelig in den Blattachseln[2]. Die Blütenstiele sind meist 2 bis 15, selten bis zu 40 mm lang[2] und verlängern sich bis zur Fruchtreife auf höchstens die doppelte Länge des Blütenkelches[1]. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig. Der selten 3 bis, meist 5 bis 6 mm lange, bewimperte Nebenkelch endet in fünf fadenförmig-lanzettlichen Nebenkelchzähnen. Die fünf 5 bis 8 mm langen Kelchblätter sind becherförmig verwachsen mit dreieckigen Kelchzähnen und ist spärlich striegelig mit Sternhaaren bedeckt. Die Kelchblätter sind etwas kürzer oder höchstens so lang wie die Kronblätter. Die fünf weißlichen bis rötlichen Kronblätter sind 6 bis 8 mm lang, besitzen ein ausgerandetes oberes Ende und einen Nagel der kahl oder spärlich behaart ist. Es sind viele Staubblätter vorhanden, deren Staubfäden zu einer Columna verwachsen sind. Die Columna ist 3 bis 4 mm lang und kahl oder besitzt wenige einfache Haare (Trichome). Es sind zehn bis elf Griffeläste vorhanden.[2]
Die Spaltfrucht ist bei einem Durchmesser von 5 bis 7 mm flach-kugelig und zerfällt in zehn bis zwölf Teilfrüchte. Die 1 mm dicken Teilfrüchte sind unten glatt, die Kanten sind gerundet sowie runzelig und die Seiten sind netzartig. Die kahlen, purpur-braunen Samen sind bei einem Durchmesser von etwa 1,5 mm nierenförmig.[2]
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = etwa 126.[3]
Ökologie
Es erfolgt Insektenbestäubung und Selbstbestäubung. Es erfolgt Wind- und Klettausbreitung.[4]
Systematik und Verbreitung
Die Erstveröffentlichung von Malva verticillata erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 689.[5][6]
Sie wird kultiviert und ist in vielen Gebieten der Welt verwildert.[2]
Von der Art Malva verticillata gibt es mindestens drei Varietäten:[7][6][2]
- Malva verticillata var. crispa L.: Sie wird kultiviert und ist in vielen Gebieten der Welt verwildert.
- Malva verticillata var. rafiqii Abedin: Sie kommt in China, Korea, nördlichen Indien sowie Pakistan vor.
- Malva verticillata L. var. verticillata (Syn.: Malva chinensis Mill., non Malva sinensis Cav., Malva mohileviensis Downar, Malva pulchella Bernhardi, Malva verticillata subsp. chinensis (Mill.) Tzvelev, Malva verticillata var. chinensis (Mill.) S.Y.Hu)
Nutzung
Die Quirl-Malve gehört zu den am frühesten in China kultivierten Pflanzenarten und wird dort seit etwa 2500 Jahren angebaut. Die Blätter und Samen sind roh und gekocht essbar. In Tibet werden die Samen traditionell als Diuretika und Abführmittel verwendet.[8]
Quellen
- Ya Tang, Michael G. Gilbert & Laurence J. Dorr: Malvaceae: Malva verticillata, S. 266, textgleich online wie gedrucktes Werk., In Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 12 – Hippocastanaceae through Theaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2007. ISBN 978-1-930723-64-1 (Abschnitte Beschreibung, Vorkommen und Systematik)
Einzelnachweise
- Otto Schmeil, Jost Fitschen: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. 91. Auflage. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2000, ISBN 3-494-01291-1.
- Ya Tang, Michael G. Gilbert & Laurence J. Dorr: Malvaceae Malva verticillata, S. 266, textgleich online wie gedrucktes Werk., In Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 12 - Hippocastanaceae through Theaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2007. ISBN 978-1-930723-64-1
- Malva verticillata bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Malva verticillata L., Quirl-Malve. FloraWeb.de
- Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- Malva verticillata bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 6. Mai 2013.
- Malva verticillata im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 6. Mai 2013.
- Malva verticillata bei Plants For A Future, abgerufen am 6. Mai 2013.
Weblinks
- Quirl-Malve. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Malva verticillata L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. Dezember 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)