Präoperatives Clipping
Präoperatives Clipping bezeichnet den Vorgang einer Haarentfernung in einem Situs (Operationsgebiet) vor der eigentlichen Operation, ohne dass rasiert wird.[1] Bestehende Behaarung soll aus hygienischen Gründen entfernt werden, ohne dass dabei Mikrotraumen (kleine Verletzungen) gesetzt werden. Beim Rasieren fährt eine Klinge üblicherweise unmittelbar über die Haut, so dass diese häufig verletzt wird. Damit besteht potentiell die Gefahr von Keimeintragungen und somit von Infektionen. Beim Clipping wird das Haar geplant 1 mm oberhalb des Hautniveaus durchtrennt.[2] Die KRINKO empfiehlt das Kürzen von Haaren vor Operationen und rät, vorab den betroffenen Bereich zu reinigen und für das gesamte Prozedere einen organisatorisch günstigen Zeitpunkt zu wählen. Die Empfehlung zum präoperativen Clipping entspricht einer Kategorie-II-Empfehlung der KRINKO.[3]
Einzelnachweise
- Die Kategorien in der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention – Aktualisierung der Definitionen: Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. Band 53, Nr. 7, Juli 2010, ISSN 1436-9990, S. 754–756, doi:10.1007/s00103-010-1106-z (springer.com [abgerufen am 1. November 2021]).
- HYGIENERICHTLINIE Präoperative Haarentfernung. Klinisches Institut für Krankenhaushygiene - Medizinische Universität Wien, 14. November 2012, abgerufen am 1. November 2021.
- M. Thanheiser: Prävention postoperativer Wundinfektionen. In: Empfehlung der KRINKO - April 2018. Robert Koch Institut, 1. April 2018, abgerufen am 1. November 2021.