Polyästhetik
Polyästhetik oder Polyästhetische Erziehung (vom Altgriechischen πολυ (poly) für viel und αἴσθησις (aísthēsis) für Wahrnehmung) ist ein kunst- und musikpädagogisches Konzept, das im Zuge der 68er-Bewegung im 20. Jahrhundert in Hamburg aufkam.
Während die ersten Impulse zur Polyästhetik ideengeschichtlich von Natias Neutert herrühren,[1] den der Dekan Hans Weckerle 1970 eigens hierfür als nebenamtlichen Dozenten an die Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg berief, kommt dem Kunstpädagogen Wolfgang Roscher das Verdienst zu, die von Neutert ins Spiel gebrachten kunstpädagogischen „Bausteine“ mit seinem 1976 erschienenen Werk Polyästhetische Erziehung zum größeren Gedankengebäude einer ästhetisch ganzheitlichen Erziehung ausgebaut zu haben.[2] War der Ausgangspunkt einst Deutschland, so liegt der Schwerpunkt dieses Konzepts gegenwärtig vor allem in Österreich, in Salzburg und Wien, wo es sich von einem ehemals breitangelegten kunstpädagogischen Ansatz mehr und mehr auf einen rein musikpädagogischen Ansatz eingeengt hat.[3]
Literatur
- Natias Neutert: Bausteine für eine polyästhetische Erziehung. Hrsg. Fachhochschule für Gestaltung, Verlag Einsteins Erben, Hamburg 1971.
- Wolfgang Roscher (Hrsg.): Polyästhetische Erziehung. Klänge, Texte, Bilder, Szenen. Theorien und Modelle zur pädagogischen Praxis. Köln, 1976. ISBN 3770108442
- Sabrina Tiedtke: Polyästhetische Erziehung mit Jugendlichen als Grundlage zur Auseinandersetzung mit der Welt. Diplomarbeit, 2002.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Natias Neutert: Bausteine für eine polyästhetische Erziehung. Hrsg. von der Fachhochschule für Gestaltung, Verlag Einsteins Erben, Hamburg 1971.
- Vgl. Wolfgang Roscher (Hrsg.): Polyästhetische Erziehung. Klänge, Texte, Bilder, Szenen. Theorien und Modell zur pädagogischen Praxis. Köln 1976, ISBN 3770108442.
- Michaela Schwarzbauer, Gerhard Hofbauer (Hrsg.): Polyästhetik und Bildung. Chancen und Grenzen ästhetischer Erziehung. Tagungsband des 24. Polyaisthesis-Symposions auf Schloss Goldegg. Reihe Polyästhetik und Bildung. Lang, Frankfurt u. a. 2007, ISBN 9783631568064.