Plene-Schreibung

Plene-Schreibung (lat. plenus „voll“) ist die vollständige Umsetzung aller gesprochenen Vokale einer Sprache in die jeweilige(n) Schrift(en). Insbesondere bei Konsonantenschriften (zum Beispiel Hebräisch, Arabisch) kann auf die Verschriftlichung von Lang- und/oder Kurzvokalen verzichtet werden (Defektivschreibung), oder die Vokale werden plene, das heißt mittels zusätzlicher Konsonantenzeichen oder eines Punktationssystems, ausgeschrieben.

Plene-Schreibung in semitischen Sprachen

Die Schriften der semitischen Sprachen bestanden zunächst nur aus Zeichen für Konsonanten. Durch die in diesen Sprachen besonders ausgeprägte Wurzelflexion erfolgt die Bedeutungsänderung durch Änderungen der Vokale unter Beibehaltung der Konsonanten. Um die Texte eindeutiger lesbar zu machen, wurden Matres lectionis verwendet und ab dem Mittelalter Punkte und Striche über bzw. unter den Konsonanten zur Bezeichnung der Vokale eingeführt, die im Hebräischen Nikud genannt werden.

Plene-Schreibung im Arabischen

Ein voll-vokalisierter Text im Arabischen enthält für die

Langvokale:

  • Halbkonsonant Alif (für langes a)
  • Halbkonsonant Waw (für langes u)
  • Halbkonsonant Ya (für langes i)

(s. Vokalisierung im Arabischen)

Kurzvokale:

  • Fatha für kurzes a
  • Kasra für kurzes i
  • Damma für kurzes u
  • Sukun für Vokallosigkeit eines Konsonanten
  • Taschdid zur Kennzeichnung der Konsonantenverdopplung
  • Wasla für unvokalisierten Konsonanten am Wortanfang
  • Nunation für die Nominalendungen -un, -in, -an für Nomina im unbestimmten Status

(s. Taschkil)

Plene-Schreibung im Hebräischen

Wie im Arabischen entwickelten sich verschiedene Notationssysteme, von denen sich letztlich das tiberiensische System (s. Tabelle) durchsetzte.

Das Ivrit in Israel wird gänzlich unvokalisiert geschrieben (von einigen Ausnahmen abgesehen).

Siehe auch

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