Plünderung von Thessalonike (904)
Die Plünderung von Thessalonike im Jahr 904 durch sarazenische Piraten war eine der schlimmsten Niederlagen des Byzantinischen Reichs im 10. Jahrhundert. Eine muslimische Flotte unter dem Kommando des Leon von Tripolis, die ursprünglich das Ziel hatte Konstantinopel zu plündern, stach von Syrien aus in See. Die Sarazenen wurden aber durch die massiven Verteidigungsanlagen der byzantinischen Hauptstadt von einem Angriff abgeschreckt und wandten sich stattdessen gegen Thessalonike. Die Byzantinische Flotte war nicht in der Lage rechtzeitig zu reagieren. Die Stadtmauern Thessalonikes waren in schlechtem Zustand, besonders zur Seeseite hin. Nach kurzer Belagerung gelang es den Sarazenen die Seemauern einzunehmen, die Stadt fiel am 29. Juli. Die Plünderung zog sich eine Woche hin, danach kehrten die Piraten in ihre Basen entlang der Levante zurück. Die meisten der gemachten Gefangenen wie z. B. Johannes Kaminiates, der Chronist der Plünderung war, wurden vom Reich im Austausch gegen muslimische Gefangene freigekauft.
Literatur
- Warren T. Treadgold: A History of the Byzantine State and Society. Stanford University Press, Stanford 1997, ISBN 0-8047-2630-2
- A. A. Vasiliev: Byzance et les Arabes, Tome II, 1ére partie: Les relations politiques de Byzance et des Arabes à L’époque de la dynastie macédonienne (867–959). Éditions de l’Institut de Philologie et d’Histoire Orientales, Brüssel 1968, S. 163ff.