PhyloCode
Der International Code of Phylogenetic Nomenclature (ICPN), auch bekannt als „PhyloCode“, ist ein in Entwicklung befindliches Regelwerk zur Erstellung einer neuen biologischen Nomenklatur, die auf der Benennung monophyletischer Gruppen innerhalb der Kladistik basieren soll. Die Idee zu einem neuen, nichtlinnéischen System wurde 1998 an der Harvard University entwickelt. Ein Kernmerkmal des Phylocodes ist, dass Namen für Organismen nicht mehr einen Gattungsnamen verwenden, sondern nur noch einen Artnamen. Aus Homo sapiens (aus der Gattung Homo) würde z. B. nur noch sapiens. Das wird damit begründet, dass Gattungen oder auch andere Kategorien wie Familie oder Unterfamilie willkürliche Klassifikationen darstellen, der keine objektive Wirklichkeit entspricht. Trotz seiner Vorteile wurde der Phylocode von Taxonomen oder Biologen jedoch bisher weitgehend ignoriert oder gar abgelehnt.[1]
Die Version 4c des Phylocodes wurde 2010 veröffentlicht.[2], im Jahre 2014 folgte die Version 5 und 2019 die Version 6.[3]
Einzelnachweise
- Kevin C. Nixon, James M. Carpenter, Dennis W. Stevenson: The PhyloCode Is Fatally Flawed, and the “Linnaean” System Can Easily Be Fixed. In: The Botanical Review. Band 69, Nr. 1, Januar 2003, ISSN 0006-8101, S. 111–120, doi:10.1663/0006-8101(2003)069[0111:TPIFFA]2.0.CO;2.
- Ph. D. Cantino & K. de Queiroz: PhyloCode – International Code of Phylogenetic Nomenclature – Version 4c. 102 S., International Society for Phylogenetic Nomenclature, 2010. (Digitalisat)
- https://www.ohio.edu/phylocode/
Literatur
- Kevin de Queiroz, Philip D. Cantino: International Code of Phylogenetic Nomenclature (PhyloCode). CRC Press, Juni 2020, ISBN 9781138332829
- Kevin de Queiroz, Philip D. Cantino, Jacques A. Gauthier: A Companion to the PhyloCode. CRC Press, Juni 2020, ISBN 9781138332935