Philipp Wilhelm Otterbein
Philipp Wilhelm Otterbein (Philip William Otterbein; * 3. Juli 1726 in Dillenburg; † 17. November 1813 in Baltimore, Maryland) war ein deutsch-amerikanischer Prediger und einer der Gründer der Kirche der Vereinigten Brüder in Christo.
Otterbein wanderte nach seiner 1749 erfolgten Ordination zum reformierten Geistlichen 1752 nach Nordamerika aus und diente mehreren Gemeinden in Pennsylvania. 1770 kehrte er nochmals für kurze Zeit nach Deutschland zurück. Von 1773 bis zu seinem Tod war er Pfarrer der Second Evangelical Reformed Church in Baltimore.
1767 oder 1768 kam es zur folgenreichen Begegnung mit dem mennonitischen Prediger Martin Boehm (1752–1812), in deren Folge beide eng zusammenarbeiteten und sich von ihren Herkunftskonfessionen entfremdeten. Während Boehm von der mennonitischen Kirche ausgeschlossen wurde, blieb Otterbein reformierter Pfarrer, schloss sich aber innerlich eng an die entstehende Bischöfliche Methodistenkirche an. So war er 1784 an der Einführung des ersten methodistischen Bischofs Francis Asbury beteiligt. Mit Boehm zusammen bildete er am 29. September 1800 die Kirche der Vereinigten Brüder in Christo, die seit 1869 auch nach Deutschland hinüberreichte.
Von Otterbeins neun Geschwistern wurden alle seine fünf Brüder ebenfalls Pfarrer.
Die Otterbein Church in Baltimore, Maryland, und die Otterbein Church in Evans, West Virginia, wurden nach ihm benannt.
Literatur
- Karl Heinz Voigt: Otterbein, Philipp Wilhelm. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 1345–1348.