Pflanzenvermehrung
Pflanzenvermehrung ist ein Begriff aus dem Gartenbau, der die verschiedenen Methoden beschreibt, wie Pflanzen vervielfältigt werden können. Man unterscheidet generative und vegetative Vermehrung.
Die generative Vermehrung erfolgt durch Samen. Eine genetische Streuung ist möglich und zum Teil auch erwünscht. Die Saatgutvermehrung ist preiswert und kann in großen Stückzahlen erfolgen. Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge können durch sie relativ schwer übertragen werden und das Saatgut ist bis auf Ausnahmen mehrere Jahre lang ohne große Keimkraftverluste lagerbar. Der große Nachteil der generativen Vermehrung ist, dass ihr, um eine neue Sorte einzuführen, ein vieljähriger, sehr teurer Züchtungsprozess vorangehen muss.
Bei der vegetativen Vermehrung werden Teile einer Mutterpflanze zur Bewurzelung gebracht; die neu entstandene Pflanze hat die gleiche Erbgutinformation wie die Mutterpflanze. Kommerziell haben die Vermehrung über Stecklinge und durch das sog. Gewebelabor Bedeutung. Nachteil der vegetativen Vermehrung sind die hohen Kosten zur Gewinnung einer einzelnen neuen Pflanze, die Gefahr der Verschleppung von Pflanzenkrankheiten und geringere Kapazitäten als bei der generativen Vermehrung. Der große Vorteil sind die hohe Uniformität des Endprodukts und der sehr viel kürzere Züchtungsprozess, bis eine neue Sorte auf den Markt gebracht werden kann. Die vegetative Vermehrung wird deshalb nur für hochwertige Sorten, die in weniger großen Stückzahlen produziert werden müssen, z. B. Zierpflanzen, eingesetzt.