Petra (Georgien)
Petra (georgisch პეტრა) war eine Stadt im antiken Georgien, im Königreich Egrissi (Lasika). Heute sind die Ruinen zahlreicher Gebäude und Mauern der Stadt in Adscharien, in der Munizipalität Kobuleti, im Dorf Zichisdsiri erhalten.
Das Gebiet von Petra war schon in der Steinzeit besiedelt, in römischer Zeit bestand eine Festung, die während des Byzantinischen Reichs den Namen „Petra“ trug. Archäologische Grabungen brachten eine Nekropole und Siedlungsreste aus dem 2.–3. Jahrhundert n. Chr. zum Vorschein.[1]
Eine Stadt wurde im 6. Jahrhundert vom oströmischen Kaiser Justinian I. gegründet. Die günstige strategische Lage von Petra führte zur schnellen wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Petra wurde später auch das Zentrum des orthodoxen Bistums Lasika. Durch Grabungen wurde in der Stadt ferner die Ruine einer christlichen Basilika gefunden, die aus dem 6.–7. Jahrhundert stammt.
Petra kontrollierte den östlichen Teil des Schwarzen Meers und die Flotte des Byzantinischen Reichs. Byzanz und das Sassanidenreich hatten immer großes Interesse an der Stadt. Ihre politische und wirtschaftliche Expansion in dieser Region war zu einem großen Teil von der Kontrolle Petras abhängig. Das war auch der Grund für die Kriege zwischen Römerreich und Persien im 6. Jahrhundert. Petra verlor seine Bedeutung auch im Mittelalter nicht. Der mittelalterliche georgische Name der Stadt war Kadschetis Ziche (deutsch Burg von Schraten). Auch im 19. Jahrhundert war Petra ein wichtiger Ort für den Handel.
Literatur
- D. Muschelischwili: Georgische Sowjetenzyklopädie. Band 8, Tiflis 1984, S. 42.
Weblinks
Einzelnachweise
- Otar Lortkipanidse: Archäologie in Georgien. Von der Altsteinzeit zum Mittelalter. (Quellen und Forschungen zur prähistorischen und provinzialrömischen Archäologie) VCH, Acta humaniora, Weinheim 1991, ISBN 3-527-17531-8, S. 163.