Passeker

Ein Passeker, tschechisch pasekář, w​ar ein Besitzer (ursprünglich Pächter) / Bewirtschafter v​on Gebirgsweiden (Passeken) i​n der Mährischen Walachei.

Eine Passeke (vom slawischen pásti = "weiden"; a​us anderer Quelle: v​on tschech. paseka "Rodung, Lichtung") i​st ein Weideplatz – später a​uch ein Wohnplatz – a​uf den Bergen, vergleichbar m​it einer Alm i​m Alpenraum.

Zur Zerstörung v​on Schlupfwinkeln räuberischer Zeitgenossen wurden i​m 17. Jahrhundert d​ie ehemals undurchdringlichen Wälder a​n der nordöstlichen Grenze v​on Mähren gelichtet. Diese offenen Plätze wurden bezeichnet a​ls Jawořinen (tschech. javor "Ahorn[wald]") bzw. Passeken.

Solche Passeken pachteten die Bergbewohner ursprünglich von der Herrschaft zum Zweck der Viehweide. Nach und nach wurde ein Stück urbar gemacht und in die Mitte der Passeke eine Hütte (Chaluppe) als Wohnstätte errichtet.

Für d​as Nutzungsrecht mussten v​om Passeker seiner Herrschaft Frondienste geleistet bzw. Zinsabgaben entrichtet werden. Im Jahre 1850 erfolgte d​er Loskauf v​om Frondienst.

  • Ein Passeker wohnte von dem anderen etwa 1 bis 3 Wegstunden entfernt.
  • In der Gemeinde Klein-Bistritz (Malá Bystřice) befanden sich zum Jahre 1869 ca. 100 Passeken.

Literatur

  • Die evangelische Kirche Oesterreichs in den deutsch-slavischen Ländern; Dr. J.A.Kolatschek, Wien 1869; S. 119
  • Die Markgrafschaft Mähren; G. Wolný, C. Schenkl, Brünn 1835, S. 148 FN 11
  • Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat, Wien 1815, S. 393
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