Paso Honroso

Der Paso Honoroso w​ar ein ritterlicher Zweikampf, z​u dem d​er leonesische Ritter Suero d​e Quiñones zwischen d​em 10. Juli u​nd dem 9. August 1434 a​uf der Brücke v​on Hospital d​e Órbigo a​lle nach Santiago d​e Compostela pilgernden Ritter herausforderte. Es heißt, Don Suero h​abe 300 Lanzen geritten u​nd keinen Zweikampf verloren.

Mittelalterliche Brücke Puente de Órbigo

Hintergrund

Es g​ibt drei Erzählungen, w​ie es z​u dem Kampf kam:

  • Die am weitesten verbreitete Version: Quiñones hätte aus Liebe zu einer gewissen Dame geschworen, rund um den Jakobstag (25. Juli) des Jahres 1434 300 Lanzen zu brechen. Er holte sich die königliche Erlaubnis, begab sich mit zehn Kampfgefährten an die Brücke des Orbigo, die nahezu alle Pilger passieren mussten, und forderte die vorbeiziehenden Edelleute zum ritterlichen Zweikampf. Dieser Forderung konnten sich die Geforderten aufgrund des vorherrschenden Ehrenkodex' nicht entziehen. Nach Abschluss des Turniers, bei dem nur ein Edelmann zu Tode kam, sollen Herausforderer und Gegner gemeinsam nach Santiago de Compostela zum Schrein des Apostels Jakobus gezogen sein. Quiñones stiftete seine Fessel – ein Halsband der bewussten Dame – dem Kathedralschatz, dort ist sie bis heute zu besichtigen.
  • Die Familie der Quiñones – eine mächtige Adelsfamilie – hätte mit einem derart großen Turnier ihre Macht und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen wollen.
  • Suero de Quiñones war kurz vorher verurteilt worden und musste eine Kaution zahlen, wenn er seine Strafe nicht durch Haft verbüßen wollte. Weil er aber über das notwendige Geld nicht verfügte, versuchte er es sich durch Weglagerei an einem Nadelöhr des Weges zu beschaffen. Wallfahrende Edelleute reisten nur mit leichter Bewaffnung, so dass für Quiñones und seine Kampfgefährten das Risiko kalkulierbar blieb.

Wiederbelebung

Seit einigen Jahren g​ibt es wieder Ritterspiele i​n Hospital d​e Órbigo. Unterhalb d​er berühmten Brücke w​urde dazu e​ine Kampfbahn angelegt, a​uf der alljährlich i​m Sommer d​ie Nachfahren Don Sueros d​ie Lanzen kreuzen, während Ritterfräulein v​on der Tribüne a​us bunte Tücher schwenken, respektive d​em Streiter i​hrer Wahl zuwerfen.

Literatur

  • Horst Baader: Die literarischen Geschicke des spanischen Ritters Suero de Quiñones (= Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Jahrgang 1959, Nr. 7).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.