Parkettierung (Konservierungstechnik)
Parkettierung ist eine alte Konservierungstechnik bei Tafelbildern auf Holz. Dabei werden auf den Rückseiten stabilisierende Elemente angebracht, um größere Verformungen und Verwerfungen zu verhindern. Am häufigsten ist die gitterrostartige Florentiner Parkettierung, bei der die parallel zu der Maserung verlaufenden Holzleisten angeleimt sind, die rechtwinkelig angebrachten Versteifungen jedoch nicht, um ein weiteres begrenztes „Arbeiten“ der Tafel zu ermöglichen. Die seltenere Römische Parkettierung ist weniger massiv und leichter, da die angebrachten stabilisierenden Rostschienen nur aus versetzt angebrachten, kurzen Stücken bestehen. Die rechtwinkelig angebrachten Versteifungen sind auch hier nur eingeschoben und nicht angeleimt.[1]
- Parkettierte Rückseite eines Gemäldes von Aert van der Neer
- Parkettierung bei einem Gemälde Pieter Coecke van Aelsts
Diese Techniken wurden am häufigsten im 18. und 19. Jahrhundert angewandt um beispielsweise sehr dünne Holztafeln, wie sie beim Auseinandersägen beidseitig bemalter Altartafeln entstanden, zu stabilisieren. Durch Klimaschwankungen verkanteten sich die ursprünglich beweglichen Querleisten in vielen Fällen jedoch und ließen keine Bewegung mehr zu. Sämtliche Spannungen entluden sich nun auf die Bildseiten und verursachten Risse und Sprünge.[2][3]
Eine modernere Konservierungsmaßname zu diesem Zweck ist das Abdecken der Rückseiten mit Platten, die einen Klimapuffer darstellen.[4]
Belege
- Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann, Artikel: Parkettierung aufgerufen am 17. Dezember 2015
- Stadtmuseum Münster: Die Bedeutung der Tafeln von Jan Baegert aufgerufen am 17. Dezember 2015
- Martin Pracher: Tafelbild und Skulptur aufgerufen am 17. Dezember 2015
- Der Kunsthandel: Rückseitenschutz für Gemälde. Keine Chance für Klimaschwankungen aufgerufen am 17. Dezember 2015