Paperclay
Paperclay (manchmal auch übersetzt Papierton genannt) ist eine Mischung aus Ton, Papierfaserbrei (wie er beim Papierschöpfen verwendet wird) und Wasser.
Das Mischungsverhältnis kann bis maximal 40 Volumenprozent Papierfaserbrei und 60 Volumenprozent Tonbrei betragen. Zum Bearbeiten wird der Papiertonbrei auf Gipsplatten so lange getrocknet, bis eine modellierfähige Masse entsteht. Der Anteil von Ton in dieser Mischung ist also immer höher als der Anteil von Papier, darum lassen sich daraus geformte Gegenstände im Keramikofen brennen, ohne dass sie beim Verbrennen der Papieranteile ihre Festigkeit verlieren.
Paperclay hat im Gegensatz zum „normalen“ Ton außergewöhnliche Eigenschaften: Daraus geformte Gegenstände lassen sich in fast allen Trockenstadien noch bearbeiten oder sogar ganz neu an den geformten Gegenstand ansetzen. Die Wandstärke der modellierten Formen kann von relativ dünn bis mehrere Zentimeter Dicke betragen.
Beim Brennvorgang verbrennen die Papierfasern unter starker Geruchsentwicklung und es entstehen mikroskopisch feine Hohlräume, die das fertige Brennstück leichter (um den Papieranteil), aber trotzdem sehr stabil machen (etwa wie bei Korallen).
Technische Daten
- Brenntemperatur: 1100–1300 °C
- Trockenschwindung: 7,0 %
- Brennschwindung (1200 °C): 5,5 %
Literatur
- Rosette Gault: Paperclay. Ein neues Material und seine Verwendung. Haupt, Bern u. a. 1999, ISBN 3-258-05890-3
- Liliane Tardio-Brise: Handbuch Paperclay. Techniken-Ideen-Projekte. Hanusch Verlag, 2017, ISBN 978-3-936489-57-6