Palastgrab (Petra)

Das Palastgrab i​st eine Felsfassade d​er nabatäischen Stadt Petra i​n Jordanien u​nd gehört n​eben dem Korinthischen Grab u​nd dem Urnengrab z​u der sogenannten Königswand. Das Palastgrab i​st eines d​er größten Gräber Petras. Es w​ird vermutet, d​ass es m​it seinen v​ier Toren u​nd 18 Säulen e​inem hellenistischen o​der römischen Palast nachempfunden w​urde – möglicherweise d​er Domus Aurea, d​em Palast d​es römischen Kaisers Nero.

Palastgrab

Bauweise

Die Fassade ist 49 Meter breit, 45 Meter hoch und bestand ursprünglich aus vier Stockwerken, von denen drei heute noch gut zu erkennen sind. Da es vom Stil deutlich von den anderen Gräbern abweicht, wurde es höchstwahrscheinlich in der Spätphase der nabatäischen Kultur errichtet, eventuell von Rabbel II., dem letzten Nabatäerkönig. Vier große Türöffnungen, die von angedeuteten Säulen und nabatäischen Kapitellen verziert sind, wurden im Erdgeschoss des Palastgrabes in den Felsen geschlagen. Darüber liegt ein Gesims mit glatten Fries. Das zweite Stockwerk ist deutlich darüber abgesetzt. 18 Halbsäulen wurden hier aus dem Fels gemeißelt. Diese stehen in keinem Zusammenhang mit den Verzierungen des Erdgeschosses. Von einem dritten und eventuell vierten Stockwerk ist nicht mehr allzu viel erhalten. Da die Felsen für die geplante Fassade nicht hoch genug waren, wurden die oberen Stockwerke aufgemauert. Infolge von mehreren Erdbeben und der Erosion ist viel von diesem Mauerwerk mittlerweile eingestürzt.

Literatur

  • Fabio Bourbon: Archäologischer Reiseführer: Petra – Die geheimnisvolle Felsenstadt. Köln 2004, ISBN 978-3-89893-564-7, S. 66–69
  • Frank Rainer Scheck: Jordanien. Völker und Kulturen zwischen Jordan und Rotem Meer. 6. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2011, ISBN 3-7701-3979-8.
Commons: Palastgrab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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