PHQ-Panikmodul
Das PHQ-Panikmodul ist ein psychodiagnostischer Test des Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D) und umfasst 15 Fragen, wobei jede Frage ein DSM-IV-Kriterium der Panikstörung erfasst. Es existiert außerdem eine Kurzform des Panikmoduls mit nur 5 Fragen.
Anwendungsgebiete des PHQ-Panikmoduls
Das PHQ-Panikmoduls des Gesundheitfragebogens für Patienten (PHQ-D) kann als psychodiagnostisches Instrument in der klinischen Praxis, in epidemiologischen Untersuchungen sowie in der Forschung eingesetzt werden. Er eignet sich zum Screening von den DSM-IV-Kriterium der Panikstörung.
Auswertung des PHQ-D Panikmoduls
Das PHQ-D Panikmodul wird kategorial ausgewertet. d. h. (orientiert am Vorgehen zur Diagnosestellung einer Panikstörung gemäß DSM-IV) muss eine vorgegebene Zahl der Fragen des Moduls mit „Ja“ beantwortet worden sein, um ein Paniksyndrom diagnostizieren zu können.
Auswertungsalgorithmus
Nachdem der Fragebogen beantwortet worden ist, kann dieser mit folgendem Algorithmus ausgewertet werden:
Syndrom | Fragen | Algorithmus |
---|---|---|
Paniksyndrom | 3a-4k | Bei jeder der Fragen 3a–d ist „JA“ markiert und vier oder mehr der Fragen 4a–k sind mit „JA“ beantwortet. |
Testdiagnostische Gütekriterien
Kriteriumsvalidität
Die Kriteriumsvalidität der deutschen Version des PHQ-D Panikmoduls wurde an insgesamt 528 Patienten (davon 357 internistisch allgemeinmedizinische Patienten und 171 psychosomatische Patienten) und unter Bezug auf das "Strukturierte Klinische Interview für DSM-IV (SKID-I)" als "Goldstandard" ermittelt[1] Die Sensitivität des Fragebogens für die Diagnose einer Panikstörung beträgt bei psychosomatischen Patienten 73 % (Spezifität = 92 %), bei medizinischen Patienten 73 % (Spezifität = 98 %) und weist somit sehr gute Klassifikationseigenschaften auf.[1]
Normwerte
In einer Studie von Rief et al.,[2] wurden Normwerte für die Kurzform des PHQ-D Panikmodul an einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe (N=2066) untersucht. 6,2 % der Bevölkerungsstichprobe gaben an mindestens eine Panikattacke in den letzten 4 Wochen gehabt zu haben. 69 % gaben an bereits früher schon einmal eine Panikattacke gehabt zu haben., 58 % der Bevölkerungsstichproben gaben an, dass die Anfälle völlig unerwartet seien, 60 % berichteten, dass sie diese Anfälle als stark beeinträchtigend empfanden oder dass sie Angst vor einem solchen haben und schließlich berichteten 55 % der untersuchten Bevölkerungsstichprobe, dass sie körperliche Symptome einer Panikattacke hatten.[2]
Hinweise zur Nutzungsberechtigung
Der PHQ-D und seine Subskalen sind frei und kostenlos erhältlich und können ohne Gebühren für nicht-kommerzielle Zwecke angewendet werden. Bei der Verwendung des PHQ-D bzw. einer Kurzform muss die deutsche Fassung des Instrumentes bei der Publikation der generierten Daten korrekt zitiert sein.
Literatur
- B. Löwe, R. L. Spitzer, S. Zipfel, W. Herzog: Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ D). Komplettversion und Kurzform. Testmappe mit Manual, Fragebögen, Schablonen. 2. Auflage. Pfizer, Karlsruhe 2002, OCLC 1054398788.
Fußnoten
- K. Gräfe, S. Zipfel, W. Herzog, B. Löwe: Screening psychischer Störungen mit dem "Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D)". Ergebnisse der deutschen Validierungsstudie. In: Diagnostica. 50, 2004, S. 171–181.
- W. Rief, A. Nanke, A. Klaiberg, E. Braehler: Base rates for panic and depression according to the Brief Patient Health Questionnaire: a population-based study. In: Journal of Affective Disorders. 82, 2, 15. Okt 2004, S. 271–276.