Ovale Kragensteckvorrichtung
Die ovale Kragensteckvorrichtung nach DIN 49450 (Steckdose) und 49451 (Stecker) ist eine Drehstromsteckverbindung, die bis 1975 in Westdeutschland und 1990 in der DDR beziehungsweise den neuen Bundesländern verbreitet war. Die Normierung wurde in der Bundesrepublik am 31. Dezember 1974 zurückgezogen, noch vorhandene Steckverbinder mussten bis zum 31. Dezember 1980 außer Gebrauch genommen werden.[1] In den neuen Bundesländern mussten sie bis zum 31. Dezember 1997 umgestellt werden.[2] Sie sind aber nach wie vor, insbesondere in landwirtschaftlichen Betrieben, anzutreffen.
Der Steckverbinder hat vier Kontakte, je einen für die drei Außenleiter des Dreiphasenwechselstroms und einen für Erdpotential. Ähnlich wie die vierpoligen CEE-Steckverbinder nach IEC 60309 haben sie keinen Anschluss für den Neutralleiter, sind also reine Drehstromsteckverbinder.
Gegen verdrehtes Einstecken ist der Stecker durch eine Nase auf einer Seite geschützt.
Gefahren
Im Betrieb passiert es leicht, dass die Nase gegen verdrehtes Einstecken des Steckers abgeschert wird. Steckt man einen solchen beschädigten Stecker um 180 ° gedreht in die Steckdose, ist der Stift für die Erdung mit einem der spannungsführenden Außenleiter verbunden, und damit alle geerdeten Gehäuseteile des Gerätes. Im Falle von metallenen Steckergehäusen ist damit zu rechnen, dass auch am Steckergehäuse volle Spannung anliegt. Berühren eines dieser offenliegenden Teile führt zu einem potentiell tödlichen Stromunfall. Deswegen wird die ovale Kragensteckvorrichtung als Bauerntod und Witwenmacher bezeichnet.
Literatur
- DIN-Normen 49450 und 49451, Übersichtsblatt
Einzelnachweise
- Bestandsschutz in elektrischen Anlagen (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Durchführungsanweisungen zur Unfallverhütungsvorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel auf Arbeitssicherheit.de