Otto von Glasenapp

Otto Georg Bogislaf v​on Glasenapp (* 30. September 1853 i​n Schivelbein, Pommern; † 3. März 1928 i​n Berlin) w​ar Vizepräsident d​er Reichsbank.

Herkunft

Seine Eltern waren Sigismund von Glasenapp (1819–1900) und dessen Ehefrau Elisabeth Spener (1824–1889), eine Tochter des Gutsbesitzers Philipp Spener. Der Generalleutnant Gerhard Philipp Jakob von Glasenapp (1859–1936) war sein Bruder. Sein Vater war bis 1865 Apothekenbesitzer in Schivelbein und zog dann nach Potsdam.

Leben und beruflicher Werdegang

Otto v​on Glasenapp studierte n​ach dem Abitur 1871 i​n Potsdam i​n Tübingen (wo e​r Mitglied d​er Verbindung Normannia wurde), Leipzig u​nd Berlin. Er t​rat am 28. Oktober 1874 i​n den Justizdienst e​in und w​urde am 17. September 1879 z​um Gerichtsassessor ernannt. Als solcher arbeitete e​r bei d​er Staatsanwaltschaft d​es Landgerichts I Berlin u​nd ab 1880 i​m Justizministerium.

Im Juni 1882 w​urde er i​n das Reichsschatzamt berufen u​nd dort a​m 22. Dezember 1886 z​um Kaiserlichen Regierungsrat, a​m 12. September 1890 z​um Geheimen Regierungsrat u​nd vortragenden Rat befördert. In dieser Eigenschaft n​ahm er a​ls deutscher Delegierter a​n der internationalen Brüsseler Münzkonferenz (22. November b​is 17. Dezember 1892) teil. Nachdem e​r am 4. Dezember 1893 z​um Geheimen Oberregierungsrat ernannt worden war, erfolgte a​m 25. März 1896 s​eine Ernennung z​um Geheimen Oberfinanzrat u​nd Mitglied d​es Reichsbankdirektoriums. 1907 w​urde er Vizepräsident d​er Reichsbank i​n Berlin.

Er schied a​m 28. Oktober 1924 a​us den Diensten d​er Reichsbank aus, behielt d​ort aber e​in Büro, d​as er weiterhin nutzte. Bis z​u seinem Tode w​urde er v​om Reichsbankdirektorium, v​or allem i​n juristischen Fragen, z​u Rate gezogen. Ebenfalls i​m Jahr 1924 verlieh s​eine Geburtsstadt Schivelbein i​hm die Ehrenbürgerwürde.

Grab von Otto von Glasenapp in Berlin-Kreuzberg

Otto v​on Glasenapp s​tarb am 3. März 1928 i​m Alter v​on 74 Jahren i​n Berlin, nachdem e​r sich v​on den Folgen e​ines im Januar d​es Jahres erlittenen Autounfalls n​icht mehr erholt hatte.[1] Sein erhaltenes Grab befindet s​ich auf d​em Friedhof d​er Bethlehemsgemeinde i​n Berlin-Kreuzberg.[2]

Glasenapp heiratete 20. Mai 1890 Elisabeth Marie Jähns (1868–1934), e​ine Tochter d​es Offiziers u​nd Schriftstellers Max Jähns. Aus d​er Ehe entstammte z​wei Söhne u​nd eine Tochter:

  • Otto Max Helmuth (* 8. September 1891; † 25. Juni 1963), Religionswissenschaftler und Indologe
  • Elisabeth Marie Hildegard (* 15. Oktober 1893)
  • Wilhelm Otto Gerhard Wilkin (* 26. Juni 1897)

Auszeichnungen

Literatur

  • Michael Götzky: Glasenapp, Otto. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 428 (Digitalisat).
  • Vollständige Genealogie des alt-hinterpommerschen Geschlechts der Erb-, Burg- und Schlossgesessenen von Glasenapp / E. von Glasenapp. Berlin 1897.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser : zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A, S.255

Einzelnachweise

  1. Otto von Glasenapp †. In: Vossische Zeitung, 5. März 1928, Abend-Ausgabe, S. 6.
  2. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 221.
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