Otto Schack (Maler)

Otto Schack (* 7. März 1937 i​n Dessau) i​st ein deutscher Maler.

Leben

Schack stammt a​us einer Handwerkerfamilie. Schon a​ls Kind erhielt e​r Privatunterricht i​m Malen u​nd Zeichnen. Nach Abschluss d​er Grundschule absolvierte e​r eine Lehre a​ls Maler u​nd Graphiker. Danach arbeitete e​r in d​er Werbeabteilung d​er Farbenfabrik Wolfen. Von 1960 b​is 1965 studierte Schack a​n der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Anschließend ließ e​r sich a​ls selbständiger Maler i​n Berlin nieder u​nd wurde Mitglied i​m Verband Bildender Künstler d​er DDR. Von 1965 b​is 1989 beschäftigte e​r sich außer m​it Malerei, Grafik u​nd Plastik v​or allem m​it Buchgestaltung u​nd Kunst a​m Bau. 1994 z​og er m​it seiner Frau, d​er Malerin Rosemarie Schack, m​it der e​r seit 1965 verheiratet ist, u​nd ihren beiden Söhnen n​ach Ackermannshof, e​inem Ortsteil v​on Falkenberg (Mark). Dort hatten s​ie 1970 e​in Anwesen erworben, d​as sie z​um "Oberbarnimer Künstlerhof" ausbauten. Schack widmete s​ich nun v​or allem d​er Rettung historischer Bausubstanz u​nd der aktiven Denkmalpflege. 1992 gründete e​r die Künstlergruppe "Schwarz-Weiß". Von 1995 b​is 2008 wirkte e​r als Lehrer a​uf den Gebieten Kunst u​nd Restaurierung.[1]

Die Schacks s​ind die Eltern d​es 2006 verstorbenen Malers Philipp Schack, dessen künstlerischen Nachlass s​ie betreuen, u​nd des Malers, Grafikers u​nd Bildhauers Jan E. Schack.

Werk

„Bei Otto Schack ist alles Maß. Auf der Malfläche ergibt sich extrem Einfaches. Bestimmt vom Wunsch nach Objektivität und Anonymität ist in seinem, auf geometrischen Grundformen aufbauenden, flächigen Konstruktivismus alles Subjektive und Affektive ausgeblendet. Die von Rechteck, Quadrat und Kreis hergeleiteten Abwandlungen sind farbig unterteilt und in proportionale Relationen zueinander gebracht. Sie erscheinen als architektonischtechnische Struktur, deren formale Einheit für Strenge, für Erhabenheit und in gewissem Sinne für Endgültigkeit steht... Die wenigen Farben Schwarz, Rot und Weiß wirken in dem Zusammenhang als Faktum aus sich selbst heraus, zumal alle Spuren malerischer Handschrift als persönlicher Ausdruck des Künstlers getilgt sind.“ – Herbert Schirmer[2] Schack sagt von sich, dass er sich den Ideen des Bauhauses verschrieben hat. Er stehe für eine Kunst, die im Handwerk verwurzelt ist und den Menschen dienen will. Er hat eine breite Palette künstlerischer und praktisch-handwerklicher Fähigkeiten entwickelt. Außer mit Malerei befasst er sich mit Plastik, Grafik, Buchillustration und der Gestaltung von Buchumschlägen, Kunst am Bau, Installation und Umweltgestaltung. Neben der unmittelbar künstlerischen Tätigkeit machte er es sich im vertrauten Zusammenspiel mit seiner Frau zur Aufgabe, künstlerisch und kunsterzieherisch in die Gesellschaft hineinzuwirken. Dazu übernahmen sie beispielsweise Aufträge zum Umbau und zur Verschönerung von Heimen (u. a. Kinderheim in Großschönebeck und Körperbehindertenschule in Börnicke) und arbeiten künstlerisch und kunsterzieherisch mit Kindern und Jugendlichen.

Werke (Auswahl)

  • 1973 Porträt-Büste des Chirurgen Hans Gummel (Bronze auf Naturstein-Postament, im Campus Berlin-Buch; gemeinsame Arbeit mit seiner Frau)
  • Wandbilder im öffentlichen Raum, u. a. an der Turnhalle einer Oberschule in Berlin-Marzahn (7 × 28 m; nicht erhalten)[3]
  • Epitaph für die Opfer des II. Weltkrieges in der Dorfkirche Kruge-Gersdorf (gemeinsam mit einem ansässigen Handwerksbetrieb)

Buchillustrationen (Auswahl)

  • Hildegard und Siegfried Schumacher: Unser Ferkel Eduard. Der Kinderbuchverlag Berlin, 1970[4]
  • Michael Sostschenko: Das Himmelblaubuch. Rütten & Loening, Berlin, 1973[5]
  • Hans Kleffe: Wolken, Wind und Wärmestrahlen. Der Kinderbuchverlag Berlin, 1977

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1979, 1981, 1982, 1986 und 1989: Berlin, Bezirkskunstausstellungen
  • 1979: Berlin („Buchillustrationen in der DDR“)
  • 1987/1988: Dresden, X. Kunstausstellung der DDR
  • 1989 Berlin, Kreiskulturhaus Peter Edel

Publikationen

  • Steinerne Chronik. Kleindenkmale im Kreis Bad Freienwalde; Kreiskulturamt Bad Freienwalde, 1993

Einzelnachweise

  1. Otto Schack/Ackermannshof I. Hrsg.: Oberbarnimer Künstlerhof I
  2. Herbert Schirmer, zit. nach Netzwerk für Bildende Kunst im Landkreis Barnim
  3. Kunst in der Großsiedlung. Kunstwerke im öffentlichen Raum in Marzahn und Hellersdorf. Eigenverlag Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf; ISBN 978-3-00-026730-7.
  4. Hildegard Schumacher, Siegfried Schumacher: Unser Ferkel Eduart. In: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 22. Juni 2020.
  5. Michail Michajlovič Zoščenko: Das Himmelblaubuch. 1. Auflage. Rütten und Loening, Berlin 1973 (dnb.de [abgerufen am 22. Juni 2020]).
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