Otanes (Sohn des Sisamnes)
Otanes (auch Onophas; pers.: Utâna) war ein persischer Beamter und Feldherr des antiken Achämenidenreichs im 6. vorchristlichen Jahrhundert.
Sein Vater war Sisamnes, ein königlicher Richter. Wegen Bestechlichkeit fiel Sisamnes bei Großkönig Kambyses II. in Ungnade, wurde dafür hingerichtet und enthäutet. Die Haut ließ Kambyses über den Richterstuhl spannen, auf dem Sisamnes bei seiner Amtsausübung zu sitzen pflegte, und setzte nun Otanes in das Richteramt des Vaters ein. Dazu gab er ihm den Rat, stets daran zu denken, auf welchem Stuhl er sitze, wenn er nun Recht zu sprechen gedenke.
Um das Jahr 512 v. Chr. wurde Otanes von Großkönig Dareios I. zum Befehlshaber des persischen Heeres im westlichen Kleinasien ernannt, das zuvor Megabazos befehligt hatte. Nacheinander eroberte er Chalcedon, Byzantion, und Antandros. Mit Hilfe einer Flotte von Lesbos eroberte er anschließend Lemnos und Imbros, deren Bevölkerung er versklavte.
Literatur
- Jacques Duchesne-Guillemin: Otanes. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 380.