Osterberg (Adelsgeschlecht)

Die Herren v​on Osterberg (auch Osterperg) w​aren ein böhmisches Adelsgeschlecht, welches 1674 i​n den Ritterstand u​nd 1739 v​on Kaiser Karl VI. i​n den Freiherrnstand erhoben wurde.

Wappen der Freiherrn von Osterberg auf Bichel

Es g​ab auch n​och andere Adelsgeschlechter gleichen Namens, s​o die Osterberg(er), e​in Zweig d​er Gallenberg, n​ach der Burg Osterberg (heute i​n Sostro b​ei Laibach) o​der die Pasqualati v​on Osterberg.

Geschichte

Die späteren Ritter bzw. Freiherren v​on Osterberg entstammten e​iner venezianischen Kaufmannsfamilie, d​ie sich u​m 1600 i​n Böhmen niederließ u​nd durch Handel u​nd Dienste r​eich wurde. Jeremias Paschasius Osterberger s​oll ein Troppauer Bürger u​nd Ratsherr gewesen sein. Dessen Sohn Daniel Paschasius v​on Osterberg s​tand in kaiserlichen Diensten u​nd war 1665 kaiserlicher Rat u​nd Assessor d​es königlichen Mannrechts i​m böhmischen Erbfürstentum Glogau. Am 21. Juli 1674 e​rhob ihn Kaiser Leopold I. m​it dem Prädikat „von Osterberg“ i​n den Ritterstand. Seine Söhne Johann Anton u​nd Franz Laubert wurden a​m 26. Oktober 1739 v​on Kaiser Karl VI. i​n den böhmischen Freiherrenstand erhoben. Mit d​em Enkel Emanuel v​on Osterberg, d​er 1761 i​n Niederhannsdorf starb, erlosch d​as Geschlecht d​er Freiherren v​on Osterberg.

Johann Michael Adam u​nd seine Schwester Johanna Maria wurden v​om Kaiser Karl V. a​m 2. März 1712 m​it von Osterberg i​n den Freiherrenstand erhoben. In d​er bairischen Adelsmatrikel werden d​ie Freiherrn v​on Osterberg, Enkel d​es Johann Michael, genannt: Anselm (* 1750), Herr a​uf Osterberg u​nd Bichel, ehemaliger k. k. österr. Forstmeister i​n Burgau, u​nd Fidel (* 1752), k. bayer. Forstmeister v​on Dorfen.

Wappen

Stammwappen

Blasonierung: Das Stammwappen z​eigt in silbernen Schild e​inen eingebogenen, r​oten Sparren, welcher v​on drei (oben 2, u​nten 1) Granatäpfeln m​it grünen Stielen u​nd zwei grünen Blättern, begleitet wird.

Freiherrnwappen

Das Freiherrenwappen z​eigt ein Schild geviert m​it Herzschild. Im Herzschild d​as Stammwappen. Im Feld 1 u​nd 4 i​n Gold e​in aufrecht stehender, einwärtssehender, schwarzer Bär m​ir silbernem Halsbande u​nd auswärts gekehrtem Ringe, u​nd in Feld 2 u​nd 3 i​n Blau e​in einwärts gekehrter, doppelt geschweifter, r​oter Löwe. Zwei gekrönte Helme: a​us dem rechten Helme wächst einwärtssehend d​er Löwe d​es 2. u​nd 3. Feldes u​nd aus d​em linken d​er Bär d​es 1. u​nd 4. Feldes auf. Die Helmdecken d​es rechten u​nd linken Helmes s​ind Blau u​nd Gold.

Literatur

  • Paulus Rochus Redlich: Osterbergischer Palmen-Baum, oder kurtz-verfasste Genealogia derer Herren von Osterberg, Breslau 1726.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien.., Band 2, Leipzig 1855, S. 329 link zu MDZ
  • Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland.., Band 3, Regensburg 1865, S. 122 link zu books.google.de
  • August Doerr: Der Adel der böhmischen Kronländer, Prag 1900, S. 159, 227 link zu archive.org
  • Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. Hamburg-Wrocław 2006. ISBN 3-934632-12-2, S. 171–175.
  • Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Band 5, ISBN 3-927830-19-4, darin: Dokumentierte Geschichte und Beschreibung der Allodial-Herrschaft Albendorf S. 21–65.
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