Ofenbild

Ofenbilder, auch Ofentheater genannt, sind zumeist aus Pappe zu einer Szene zusammengestellte Figuren, die sich durch die aufsteigende Warmluft eines Ofens oder anderweitiger Heizkörper automatisch in Bewegung setzen.[1] Die Kartonmodelle dienten oftmals Bildungszwecken und wurden insbesondere im 19. Jahrhundert zumeist an einem zentralen Platz aufgestellt, um für alle Bewohner eines Hauses und deren Besucher sichtbar zu sein.[2]

„Ofenbild (durch Wärme zu treiben)“ mit zwei Bergleuten;
Ausschneidebogen mit Bastelanleitung und einer Skizze, Firma Oehmigke & Riemschneider, „No. 9353“, um 1894; Staatsbibliothek Berlin
Um 1892: Vielfarb-Lithografie „Waschende Frauen“ an einem Waschbottich zum Ausschneiden und Basteln;
Oehmigke & Riemschneider „No. 9183“; Staatsbibliothek zu Berlin

Geschichte

Ofenbilder kamen vermutlich erstmals in der lithografischen Anstalt von Jean-Fréderic Wentzel im damaligen Weißenburg im Elsass auf den Markt. Sie wurden im 19. Jahrhundert zumeist nur in Deutschland produziert, nur selten in anderen Ländern.[1] So ist beispielsweise von der französischen Druckerei Imagerie d'Épinal lediglich ein Ofenbild bekannt.[3]

Die Ofenbilder zeigten oftmals kriegerische Szenen zum Beispiel einer Seeschlacht oder eines Reitergefechts.[1]

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Einzelnachweise

  1. Sigrid Metken: Geschnittenes Papier. Eine Geschichte des Ausschneidens in Europa von 1500 bis heute ( = Kulturgeschichte in Einzeldarstellungen), München: Callwey, 1978, ISBN 978-3-7667-0425-2 und 3-7667-0425-7, S. 278, 290; Google-Books
  2. Lena Westhoff: Das historische Kartonmodell als Bildungsmedium. Beispiele ausgewählter Kartonmodellbögen, erschienen im J. F. Schreiber Verlag, zugleich Dissertation 2018 an der Universität Paderborn, 1. Auflage, Baden-Baden: Tectum Verlag, 2021, ISBN 978-3-8288-4356-1 und ISBN 3-8288-4356-5, S. 172 u.ö.; Google-Books
  3. Theodor Kohlmann et al. (Verfasser), Ulrike Griebner et al. (Mitarb.), Wolfgang Gottschalk (Red.): Die große Welt in kleinen Bildern. Berliner Bilderbogen aus zwei Jahrhunderten, zur gleichnamigen Sonderausstellung im Märkischen Museum vom 18. März bis zum 4. Juli 1999, Berlin: Stiftung Stadtmuseum, 1999, ISBN 978-3-910029-23-1 und ISBN 3-910029-23-X, S. 55 u.ö.; Google-Books
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