Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst über Satelliten

Der Normalfrequenz- u​nd Zeitzeichenfunkdienst über Satelliten (englisch standard frequency a​nd time signal-satellite service) i​st gemäß Definition d​er Internationalen Fernmeldeunion (ITU) i​n der VO Funk[1] e​in Funkdienst, d​er den gleichen Zwecken d​ient wie d​er Normalfrequenz- u​nd Zeitzeichenfunkdienst, b​ei dem für d​iese Zwecke jedoch Weltraumfunkstellen a​n Bord v​on Erdsatelliten benutzt werden.

GTS-Modul an Bord der ISS mit Kosmonaut Wladimir Deschurow

Ein Beispiel d​azu ist d​as Experiment Global Transmission Services 2 (GTS-2). In d​er Praxis werden für diesen Zweck aufgrund d​er ubiquitären Verfügbarkeit jedoch d​ie Signale v​on GNSS-Satelliten verwendet (vgl. GPS-synchronisierter Oszillator).

Einteilung

Die VO Funk kategorisiert diesen Funkdienst w​ie folgt:

Frequenzbereiche

ITU-Regionen
  • Region 1
  • Region 2
  • Region 3
  • Diesem Funkdienst stehen i​n der ITU-Region 1 u​nd insbesondere a​uf deutschem Hoheitsgebiet u. a. folgende Frequenzbereiche z​ur Verfügung:

    Zuweisung an Funkdienste[2] gemäß VO Funk
    Deutschland Nutzer Bemerkung
    238 400,05–400,15 MHz NORMALFREQUENZ- UND ZEITZEICHENFUNKDIENST
    ÜBER SATELLITEN (400,1 MHz)
    ziv. zivile Nutzung
    D261[3]
    5[4] 31[5]
    406 25,25–25,5 GHz Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst
    über Satelliten (Richtung Erde-Weltraum)
    ziv. 5 31 34[6]
    407 25,5–26,5 GHz Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst
    über Satelliten (Richtung Erde-Weltraum)
    ziv. 5 31 43
    408 26,5–27 GHz Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst
    über Satelliten (Richtung Erde-Weltraum)
    mil. militärische Nutzung
    5 31 34
    Anmerkung zur Schreibweise

    Siehe auch

    Einzelnachweise

    1. VO Funk, Artikel 1.54, Ausgabe 2012
    2. Versalschrift: primäre Zuweisung
    3. D261: Die Aussendungen müssen innerhalb der Grenzen von ± 25 kHz der Normalfrequenz 400,1 MHz gehalten werden.
    4. 5: ISM-Anwendungen können Frequenzbereiche mitbenutzen, die Funkdiensten im Frequenzbereich 9 kHz – 300 GHz zugewiesen sind, wenn die für diese Nutzung erforderlichen Frequenzen aufgrund des gewünschten physikalischen Effekts vorgegeben und nicht frei wählbar sind. Die Grenzwerte der zulässigen Abstrahlung und sonstigen störrelevanten Parameter für diese ISM-Anwendungen werden aus der Sicht der Funkverträglichkeit in der erforderlichen Frequenzzuteilung festgelegt. Die ISM-Nutzungen nach dieser Nutzungsbestimmung dürfen keine Störungen bei anderen gegenwärtig und zukünftig betriebenen Funkanlagen und Funkdiensten verursachen. Die Mitnutzung von Frequenzen durch ISM-Anwendungen in Frequenzbereichen, die sicherheitsrelevanten Funkanwendungen gewidmet sind, ist ausgeschlossen.
    5. 31: Die Frequenzbereiche oberhalb von 30 MHz können von Funkanlagen geringster Leistung mitgenutzt werden. Bei der Auswahl der Frequenzbereiche sind die erhöhten Schutzanforderungen von sicherheitsrelevanten Funkanwendungen zu gewährleisten. Die Frequenzbereiche, Grenzwerte der zulässigen Strahlungsleistung und sonstigen störrelevanten Parameter von Funkanlagen geringster Leistung werden im Frequenzplan oder der erforderlichen Frequenzzuteilung festgelegt. Funkanlagen geringster Leistung dürfen keine Störungen bei anderen gegenwärtig und zukünftig betriebenen Funkanlagen und Funkdiensten, denen die entsprechenden Frequenzbereiche auf primärer oder sekundärer Basis zugewiesen sind, verursachen. Störungen durch diese anderen Funkanlagen und Funkdienste müssen von Funkanlagen geringster Leistung hingenommen werden.
    6. 34: Der Frequenzbereich 21,65 – 26,65 GHz darf durch Kraftfahrzeug-Kurzstreckenradare mitgenutzt werden. Die Mitnutzung ist bis zum 31. Dezember 2021 befristet.
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