Nonnenfels
Der Nonnenfels, auch Nonnen-Fels oder Nonnenfelsen genannt, ist ein Naturdenkmal auf einem Ausläufer des im mittleren Pfälzerwald gelegenen Schlawiesener Berges westlich von Bad Dürkheim im gleichnamigen Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz.[1]
Nonnenfels
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Der Nonnen-Fels | ||
Lage | Bad Dürkheim | |
Kennung | ND-7332-491 | |
Geographische Lage | 49° 28′ N, 8° 7′ O | |
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Meereshöhe | 195 m |
Lage
Der Nonnenfels liegt nordwestlich von Hardenburg, einem Ortsteil von Bad Dürkheim auf einem etwa 195 m ü. NHN[2] hohen südöstlichen Bergsporn des Schlawiesener Berges (auch Schlawiser Berg genannt), der sich zwischen dem südlich verlaufenden Isenachtal und dem nordwestlich gelegenen Klaustal erhebt. Auf dem Felsen befindet sich die Ruine einer mittelalterlichen Felsenburg.
Der Nonnenfels liegt am Fernwanderweg Saar-Rhein-Main[3] und ist von einem östlich unterhalb gelegen Wandererparkplatz erreichbar.
Geschichte
Über den Erbauer und die Bewohner der Burg liegen keine Erkenntnisse vor. Ebenso ist der ursprüngliche Name der Burg nicht überliefert. Vermutungen reichen von einer ursprünglichen Holzburg mit Erbauungsdatum von 1000 bis 1200 bis zur Errichtung als Vorburg für die östlich gelegene, direkt sichtbare, Hardenburg aus salischer Zeit im 13. Jahrhundert. Eine genauere Datierung ist auf Grund der Nutzung als Steinbruch sowie durch Felsverstürze nicht mehr möglich. Auch über die Zerstörung und Aufgabe gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Eine Zerstörung im 17. Jahrhundert wird vermutet.
Anlage
Von der 20 Meter langen, kleinen Felsenburg sind nur noch Ausarbeitungen im Felsen, wie Türrahmen, Balkenlöcher, Stufen, ein vermeintlicher Steinaltar sowie geringes Mauerwerk vorhanden. Ein natürlicher, künstlich erweiterter Halsgraben ist im westlichen Bereich noch erkennbar. Der ursprüngliche Zugang der Burg lag ebenfalls im westlichen Bereich und nicht wie der heutige Zugang aus östlicher Richtung des Klaustales.
Die Burgruine ist jederzeit frei zugänglich.
Sage
Der Sage nach wurde die kleine Burg von Adelinde, der Tochter des Grafen von Leiningen, errichtet. Sie lebte einst auf der Hardenburg und verliebte sich in den Knappen Otto (oder Ruprecht)[4]. Der Vater duldete diese Liaison nicht. Der Knappe wurde auf einen Kreuzzug ins Heilige Land geschickt. Als ein Kamerad des Knappen von dessen Tod in Jerusalem beim Kampf gegen die Sarazenen berichtete, verlor Adelinde jede Hoffnung und ging ins Kloster um ihren Schmerz zwischen Gebet und Wohltun für die Kranken lindern wollte. Dort hielt sie es jedoch auch nicht lange aus. Mit einer Freundin errichtete sie als Nonne gegenüber der Hardenburg ihr neues Heim. Sie beschäftigte sich fortan mit der Heil- und Kräuterkunde und blieb unerkannt. Eines Tages stürzte ihr Vater bei der Jagd und war schwer verletzt. Man ging zu der Nonne und bat sie um Hilfe. Ihr Vater erkannte sie nicht wieder, doch sie rettete ihn. Nachdem der Graf wieder genesen war, besuchte er die Nonne in ihrer kleinen Burg und erkannte dabei seine Tochter wieder. Er bat sie zurück auf die Hardenburg zu kommen, aber sie lehnte ab. Sie kam jedoch noch oft auf die benachbarte Burg, um als Klausnerin Kranken und Armen zu helfen.[5][6][7]
Quellen
- Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz: Topographische Karte 1:25000 Bad Dürkheim und Umgebung, 1994.
- Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise) Angabe über Höhenabfrage
- Saar-Rhein-Main-Weg; Wegpunkte auf outdooractive.com
- Friedrich Konrad Bruckner: Das Haardtgebirge, 1847. in Henri Franck: Pfälzische Sagen, Heidelberg 1990, ISBN 3-921797-26-8
- Viktor Karl: Pfälzer Sagen und Legenden, Edenkoben, 2000.
- Walter Eitelmann: Rittersteine im Pfälzerwald, Neustadt, 1998.
- Tatjana Stegmann: Wie die schöne Adelinde ihr Zuhause verließ in Die Rheinpfalz, 27. Oktober 2012
Literatur
- Jürgen Keddigkeit, Ulrich Burkhart, Rolf Übel (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon. Band III. I bis N. ISBN 3-927754-54-4