Nicht schmelzender Kunstschnee
Nicht schmelzender Kunstschnee auf Papier-, Stärke- oder Kunststoffbasis wird bei Film- und Werbeproduktionen sowie für Aufnahmen im Fotostudio verwendet.
Für Filmproduktionen gibt es Dienstleister, die ganze Landschaften oder Stadtteile mit Spezialmaschinen einschneien. Für den fallenden Schnee vor der Kamera stehen Gebläse zur Verfügung, die leichte Papierflocken in die Luft blasen. Der Kunstschnee ist aufgrund seiner Konsistenz im fertig produzierten Film nicht von natürlichem Schnee zu unterscheiden.
Im Bereich der Schauwerbegestaltung spricht man hauptsächlich von Dekoschnee.
Arten von Kunstschnee
Display Snow, schwer entflammbar
Dieser Kunstschnee wird auf Kunststoffbasis (LDPE) hergestellt, ist antistatisch und hat eine B1-Feuerklassifizierung. Der Display Snow wird für verschiedene Verwendungszwecke in verschiedenen Flockengrößen hergestellt. Die Körnung von 10 bis 20 mm eignet sich vor allem als fallender Schnee. Die Körnung von 5 bis 15 mm kann ebenfalls für fallende Schnee-Effekte oder als grober liegender Schnee eingesetzt werden. Ebenfalls als liegender Schnee wird dieser in der Körnung von 3 bis 10 mm eingesetzt. Zur Nachahmung von Pulverschnee eignet sich die Körnung von 1 bis 5 mm.
Glitzerschnee, Flammen hemmend
Der Glitzerschnee wird aus feinem Polystyrol hergestellt und verleiht dem liegenden Schnee einen realistischeren Effekt, da dieser dünn über eine Schneefläche gestreut wird. Somit wird ein natürlicher Glitzereffekt wie bei frisch gefallenem Schnee erzielt.
Zauberschnee (Magic Snow)
Dieser Schnee wird mit Wasser vermischt und quillt dadurch auf. Über das Mischungsverhältnis mit Wasser können verschiedene Effekte, wie z. B. Neuschnee, Puderschnee oder Schneematsch, erzielt werden. Dieser Schnee ist besonders ergiebig.
Bio-Schnee
Dieser Schnee wird aus Maisstärke und pflanzlichen Extrakten hergestellt und ist somit komplett biologisch abbaubar. Beim Einsatz ist darauf zu achten, dass der Schnee nicht mit Wasser in Berührung kommt, da er ansonsten verklebt. Hauptsächlich wird der Bio-Schnee als liegender Schnee eingesetzt.
Filmschnee, SnowCel Movie Snow HSX
Hierbei handelt es sich um den meistverwendeten Schnee im Filmgeschäft weltweit. Dieser Kunstschnee auf Papierbasis wird als liegender Schnee verwendet. Durch seine natürliche Struktur lassen sich Fußabdrücke oder Reifenspuren im Schnee nachstellen.
Farbiger Kunstschnee
Zur Simulation von z. B. Vulkanasche gibt es schwarz und grau gefärbten Schnee auf Kunststoffbasis. Dieser eignet sich als fallender und liegender Schnee.
Einsatzgebiete
Kino- und TV-Produktionen
Um bei Filmproduktionen, bei denen kein echter Schnee zur Verfügung steht, werden Landschaften und Straßen mit Kunstschnee beschneit. Selbst bei Temperaturen im zweistelligen Bereich können so optimale Winterszenen gedreht werden. Bei Filmproduktionen[1] kommt hauptsächlich der fallende Kunstschnee zum Einsatz. Hiermit können leichte fallende Flocken oder Schneestürme simuliert werden.
Events
Der künstliche Schnee eignet sich zudem für den Einsatz bei Events. So können die Veranstaltungsorte in ein winterliches Ambiente verwandelt werden. Hauptsächlich wird der Kunstschnee bei Weihnachtsfeiern und Weihnachtsmärkten eingesetzt.
Dekoration
Das Weihnachtsgeschäft beginnt in einigen Bereichen des Einzelhandels bereits im September. Im Verkaufs- oder Schaufensterbereich lassen sich mit dem nicht schmelzenden Kunstschnee Wintereffekte erzielen.
Chemische Zusammensetzungen
- Papierschnee wird aus hochreiner Zellulose hergestellt.
- Zauberschnee ist ein Copolymer auf Natriumacrylat basierend.
- Schneefluid (für fallende Schneeeffekte) ist eine wasserartige Mischung aus weniger als 5 % biologisch abbaubaren anionischen/nichtionischen Tensiden mit weniger als 2 % unklassifiziertem Glycolether mit einer Spur Konservierungsstoff.
- Bio-Schnee kann aus Maisstärke hergestellt werden.
- Schneeteppich besteht aus Polypropylen.
Siehe auch
- Mattenschanzen für Schisprung ohne Schnee
- Schneekugel
Einzelnachweise
- Filmproduktionen mit Kunstschnee (PDF; 490 kB). Westfälische Nachrichten, 22. September 2009. Schneemänner im Hollywood-Einsatz