New Games
New Games (deutsch Neue Spiele) sind eine in den USA für die Spielpädagogik entwickelte Art von Spielen, deren wesentlicher Unterschied zu bekannten Gruppenspielen ist, dass es keine „Gewinner“ oder „Verlierer“ gibt, ähnlich wie bei kooperativen Spielen. Ziel ist es zumeist, die Gruppendynamik der beteiligten Spieler zu erhöhen bzw. zu fördern. So eignen sich New Games auch gut als Kennenlern- oder Zusammenführungsspiele neuer Personengruppen.
Man benötigt bei den New Games zumeist keine besonderen Fähigkeiten, um „erfolgreich“ zu sein, wie zum Beispiel besondere Sportlichkeit beim Fußball. Das Erreichen eines Spielziels – soweit vorhanden – ist nur durch das Mitwirken aller Beteiligten oder in Gruppen möglich. Das Spielen von New Games soll bei allen Beteiligten gute Laune erzeugen, indem kindliche Spieltriebe angesprochen werden. Dies kann aber bei manchen Gruppen auch als Albernheit aufgefasst werden, wenn diese sich nicht auf die ausgelassene Art einlassen können.
New Games sind Inhalt und Ausdruck einer Spielbewegung. Sie entstanden in den 1960er Jahren im Rahmen einer allgemeinen Gegenkultur zum etablierten bürgerlichen Leben in den USA. In Europa wurden die „Neuen Spiele“ ohne diesen gesellschaftlichen Aspekt bekannt und bei großen Spielfesten einem großen Publikum vorgestellt. Das Motto der New Games ist: Spiel intensiv – Spiel fair – tu niemandem weh!
Sie verstehen sich als Alternative zum leistungsorientierten, nach Geschlecht und Alter differenzierten Sport. Die Grundidee besteht darin, dass alle miteinander spielen und keiner ausgeschlossen wird. Dadurch soll ein Gemeinschaftsgefühl entstehen, welches Kooperation und Vertrauen voraussetzt. Es geht immer um ein spielerisches Miteinander, nicht um Konkurrenz, Sieg und Leistung. Spielmobile bieten oft New Games, wie zum Beispiel das Schwungtuch, an.
Der Unterschied zwischen New Games und herkömmlichen Spielen liegt darin, welcher Wert dem echten Wettkampf beigemessen wird und welche Anstrengungen dafür gemacht werden. Wettkampf und Gewinnenwollen dürfen nicht zur Besessenheit ausarten. Der Gegner soll ein Partner sein, ohne ihn ist ein Spiel nicht möglich. Bei den New Games wird der Wettkampf dadurch lebendig gehalten, dass sich gleich starke Gegner gegenüberstehen. Dadurch entsteht ein Gleichgewicht, und ein fairer Wettkampf ist möglich.
Literatur
- Le Fevre, Dale / Strong, Todd (1994): New games, Fallschirmspiele. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr ISBN 3-86072-125-9
- Fluegelman, Andrew / Tembeck, Shoshana (1996): New games. Die neuen Spiele Band 1. 18. Auflage. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr ISBN 3-86072-000-7
- Fluegelman, Andrew (1996): Die neuen Spiele Band 2. 12. Auflage. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr ISBN 3-86072-001-5