Never Let It End

Never Let It End i​st ein Jazz-Album d​es Albert Mangelsdorff Quartetts, aufgenommen a​m 23. März 1970 u​nd veröffentlicht a​uf MPS Records.

Das Album

Das Album Never Let It End w​ar die e​rste Produktion d​es Albert-Mangelsdorff-Quartetts[1] n​ach dem Weggang v​on Günter Kronberg 1969[2]. Die Mangelsdorff-Band h​atte sich n​un in Quartettbesetzung m​it dem Saxophonisten Heinz Sauer, d​em Bassisten Günter Lenz u​nd dem Schlagzeuger Ralf Hübner u​nd Mangelsdorff selbst d​em freien Spiel u​nd der kollektiven Improvisation zugewandt. Albert Mangelsdorff s​agte im Gespräch m​it Bruno Paulot z​u dieser Entwicklung: „Nachdem Günter Kronberg ausgestiegen war, w​aren wir u​ns irgendwann einig, a​uf Themen g​anz zu verzichten u​nd nur n​och frei z​u improvisieren.“ Nach Günter Lenz konnten d​ie Musiker n​un „noch weiter herausgehen. Die Harmonik w​urde aufgelöst, w​ir spielten n​ur noch Klangzentren, a​uch der Rhythmus w​urde immer m​ehr aufgelöst. Die Entwicklung g​ing dahin, d​ass wir irgendwann überhaupt k​ein Thema m​ehr gespielt haben“.[3]

Aus den genannten Gründen war für Albert Mangelsdorff selbst das Album Never Let It End „ein Meilenstein, eine Zäsur“[4] und das Ergebnis der neuen Konzeption des Zusammenspiels, das sich in zahllosen Live-Auftritten herauskristallisiert hatte. Am Abend zuvor hatte das Mangelsdorff-Quartett auf dem Jazzfestival Frankfurt gespielt, „waren sozusagen frisch von der Bühne gekommen“, äußerte der Posaunist im Gespräch mit Bruno Paulot.

Bewertung des Albums

Mangelsdorff h​ielt das Never Let It End-Album für e​ine besonders geglückte Aufnahme seines damaligen Quartetts; e​r erinnerte d​abei besonders a​n die Solo-Passagen v​on Heinz Sauer a​uf dem Altsaxophon u​nd die kollektiv improvisierten Parts. Mangelsdorff zählte Never Let It End z​udem zu d​en herausragenden Alben d​er europäischen Szene, gerade d​urch die Verbindung zwischen freier Improvisation u​nd einem gewissen Haften a​n der Tradition; e​r bedauerte n​ur die w​enig engagierte Vermarktungsstrategie d​urch MPS n​ach der Veröffentlichung d​es Original-Albums i​n den 1970er Jahren.[5]

Editorische Hinweise

Das Album erschien i​n einer 2-CD-Edition v​on Universal Music, gekoppelt m​it der 1978 aufgenommenen Platte A Jazz Tune I Hope u​nd Triple Entente (1982) s​owie in d​er 2008 erschienenen 5-CD-Kompilation Mangelsdorff Originals.

Die Titel

Albert Mangelsdorff
  • Albert Mangelsdorff Quartett – Never Let It End (MPS 15274)
  1. Wide Open (Mangelsdorff) 3:45
  2. Never Let It End (Mangelsdorff) 9:48
  3. Certain Beauty (Mangelsdorff) 9:14
  4. 13th Colour (R. Hübner) 6:54
  5. Open Mind (Mangelsdorff) 4:17
  6. Roitz and Spring (H. Sauer) 7:14
  7. Nachwort (H. Sauer) 1:50

Literatur

  • Bruno Paulot: Albert Mangelsdorff. Gespräche. Oreos, Waakirchen 1993, ISBN 3-923657-42-0.

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Dieses erste Quartett von Mangelsdorff bestand bis 1972 und ist wesentlich besser auf Platte dokumentiert als das zweite Quartett mit Sauer, Buschi Niebergall und Peter Giger, das bis 1976 existierte.
  2. der noch 1967 an dem Album Folk Mond & Flower Dreams mitgewirkt hatte
  3. Zit. nach B. Paulot, S. 112.
  4. Zit.nach Paulot, S. 238.
  5. Vgl. Paulot., S. 238 f.
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