Neitschütz
Die uradeligen von Neitschütz (auch Neidschütz, Nytschütz, Nitschitz genannt) waren ein altes Geschlecht, aus dem Ort Neidschütz bei Naumburg (Saale).
Geschichte
Das Geschlecht war um 1290 sehr reich gegliedert. Peter von Neidschütz war 1293 castellani auf der Rudelsburg. Ihr Rittergut mit Edelhof und Burgstätte lag bei Naumburg, welche 1348 zerstört wurden. Die Stammreihe beginnt 1452 mit Jan von Neidschütz. Bis ins 19. Jahrhundert im kursächsischen Lande sehr ausgebreitet gewesen. Die Familie hatte Güter u. a. in Auligk (Rittergut Oberauligk), Blankenhain, Deumen, Pörthen, Röhrsdorf (Schloss Röhrsdorf), Rössuln, Stackelberg, Wöhlitz, Wernsdorf und Zörbitz. Magdalena Sibylla von Neitschütz, Tochter des Generalwachtmeisters und Kommandeurs der Reitergarde Rudolf Heinrich von Neitschütz und der Ursula Margaretha von Haugwitz, war Mätresse des sächsischen Kurfürsten Johann Georg IV. und wurde von diesem zur „Gräfin von Rochlitz“ erhoben.
Persönlichkeiten
- Magdalena Sibylla von Neitschütz (1675–1694), Reichsgräfin von Rochlitz
- Rudolf von Neitschütz, Oberst der kurfürstlich-sächsischen Leibgarde, späterer Generalleutnant. Er war in der Fruchtbringenden Gesellschaft: Der Ritterliche.
- Wilhelm von Neitschütz (1801–1849), preußischer Jurist, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und der ersten Kammer des Preußischen Landtags
Wappen
Ihr Stammwappen war ein halber Löwe. Ab dem 16. Jahrhundert ist das Wappen geteilt, oben Gold mit schwarzem, aus der Teilung wachsenden, rot gezungtem Löwen, mit doppelten Schweif (Stammwappen, auch in verwechselten Farben), unten dreifach von Gold und Schwarz geschacht. Helm: gekrönt, zwei Büffelhörner, quergeteilt oben Gold unten von Gold und Schwarz geschacht. Die Helmdecken sind Schwarz und Gold.
Literatur
- Johann Seifert: Genealogie Hoch-Adelicher Eltern und Kinder, Band 1, 1716, S. 180–182 Digitalisat auf Google Books
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 1865, S. 462–465
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, Verlag Gebr. Reichenbach, 1839, Band 5, S. 343–344
- Walter von Boetticher: Geschichte des oberlausitzischen Adels und seiner Güter, Band 2, S. 242f
- Johann Friedrich Gauhe: Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, S. 1100