Nassdach
Als Nassdach bezeichnet man ein Flachdach ohne nennenswertes Gefälle, auf dem durch erhöht angeordnete Abflüsse kontrolliert Regenwasser stehen bleibt. Der Wasserstand soll für eine Klimapufferung sorgen, ähnlich einem begrünten Dach.
Die zugrundeliegende Theorie ist, dass das stehende Wasser im Winter gefriert und für eine zusätzliche Wärmedämmung sorgt. Im Sommer soll es durch die Verdunstungskälte des Wassers zu einer Kühlung des Gebäudes kommen. Das Wasser soll Temperaturschwankungen im Gebäude reduzieren und als Klimapufferung wirken.
Da Flachdächer jedoch sehr oft nicht völlig dicht sind, ergeben sich aus dem stehenden Wasser häufig schadenträchtige Probleme.
Nassdächer sind nach heutigen Erkenntnissen nicht mehr zeitgemäß. Sie waren seit den 1970er Jahren bei Flachdächern üblich. Rückblickend handelte es sich um eine gewisse „Modeerscheinung“.
Literatur
- Gerhard Leder: Hochbaukonstruktionen. Band III: Dachdeckungen. Springer, Berlin/Heidelberg usw. 1987, ISBN 978-3-540-17705-0.