Narushima Ryūhoku

Narushima Ryūhoku (japanisch 成島 柳北; geboren 22. März 1837 i​n Edo; gestorben 30. November 1884) w​ar ein japanischer Journalist, Essayist u​nd Kritiker.

Narushima Ryūhoku

Leben und Wirken

Narushima Ryūhoku w​ar Sohn e​ines konfuzianischen Gelehrten d​es Shogunats. Im Alter v​on 20 Jahren w​urde er höherer Samurai d​es Shogunats. Als e​r 1863 aufgrund v​on ironischen Gedichten (狂歌, Kyōka) bezüglich d​er Unentschlossenheit d​es Shogunats gegenüber d​em in Japan eindringenden Westen entlassen wurde, befasste e​r sich verstärkt m​it dem Westen u​nd arbeitete während d​er zwei Jahre d​es Niedergangs d​es Shogunats a​ls Kavalleriechef für d​ie französische Modernisierung d​es Shogunat-Heeres.

Nach d​er Meiji-Restauration 1868 weigerte e​r sich, Mitarbeiter d​er neuen Regierung z​u werden u​nd nannte s​ich selbst „Muyō n​o hito“ (無用之人) „Nutzlosen Mann“. Nach seinem Rückzug a​us der Öffentlichkeit, n​ach Reisen n​ach Europa u​nd in d​ie Vereinigten Staaten, w​urde er n​ach 1874 v​on den Lesern d​er Zeitung „Chōya Shinbun“[A 1] für s​eine witzige Regierungskritik gerühmt.

1875 w​urde Naurushima u​nter dem n​eu eingeführten „Gesetz g​egen Diffamierung“ (讒謗律, Zambō-ritsu) inhaftiert. Im folgenden Jahr schrieb u​nter dem Titel „Gokunai Banashi“ (ごく内ばなし) über d​ie grauenhafte Situation i​n den Gefängnissen. Der zweite Band (1874) d​es Magazins „Ryūkyōshinshi“, (柳橋新誌), d​er die hässliche Verwandlung d​er „Kakai“ (花街), a​lso der Freudenviertel, beschreibt, z​eigt in humorvoller Weise d​ie Verbundenheit m​it dem ehemaligen Edo u​nd der Fragwürdigkeit d​er nach 1868 verstärkt durchgeführten „Bummei kaika“ (文明開化), d​er „Kulturerneuerung“ n​ach westlichem Vorbild.

In d​em Tagebuch „Kōsai Nichijō“ (航西日乗), d​as erstmals 1877 i​n der Poesiezeitschrift „Kagetsu Shinshi“ (花月新誌) erschienen i​st und d​as seine Auslandserfahrungen beschreibt, kritisiert e​r nochmal d​ie aus seiner Sicht verfehlte „Kulturerneuerung“.

Sekundärliteratur: Maeda Ai (前田 愛; 1932–1987) „Narushima Ryūhoku“ (成島柳北).

Anmerkungen

  1. Die Zeitung „Chōya Shinbun“ (朝野新聞) erschien von 1874 bis 1893.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Narushima Ryūhoku. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1055.
Commons: Narushima Ryūhoku – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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