Nancy Johnson (Erfinderin)
Nancy Maria Donaldson Johnson (* 28. Dezember 1794; † 22. April 1890), amerikanische Erfinderin, erhielt 1843 das erste Patent für eine Maschine zur Herstellung von Speiseeis. Die Maschine war nicht auf elektrischen Strom angewiesen, sondern mit einer Handkurbel betrieben und trug entscheidend zur Verbreitung von Eiscreme bei.
Leben
Nancy Donaldson wurde als eine von drei Töchtern von Lothario Donaldson und Mary Rider 1794 im Bundesstaat New York geboren. Gemeinsam mit ihrer Schwester, Mary Donaldson, engagierte sie sich für die American Missionary Association. 1823 heirateten Nancy Donaldson und Walter Rogers Johnson (1794–1852) in Medfield (Massachusetts). Das Paar adoptierte zwei Kinder; Mary Maria Stroud (1834–1921) und Walter W. Johnson (1836–1879). Nancy war in dieser Zeit Hausfrau, während ihr Mann, der Wissenschaftler war, für die American Association for the Advancement of Science arbeitete.[1]
Ab 1862 unterrichteten Nancy und ihre Schwester Mary im Rahmen des „Port Royale Experiment“ ehemalige Sklaven in South Carolina.[1] Nancy Johnson starb im Alter von 95 Jahren in Washington, D.C. Das Familiengrab befindet sich auf dem Oak Hill Cemetery.[2]
Erfindung der Eismaschine
Als Nancy Johnson am 9. September 1843 ihre Eismaschine mit Handkurbel unter der Nummer US 3254 A zum Patent anmeldete, lebte sie mit ihrer Familie in Philadelphia.[3] Durch ihre Erfindung wurde die Herstellung von Speiseeis so sehr vereinfacht, dass jeder selbst zu Hause Eiscreme in hoher Qualität herstellen konnte. Optisch erinnerte das kleine, tonnenartige Gerät an ein Butterfass,[4] da diese jedoch nicht mehr üblich sind, wurde auch schon der Vergleich mit einem „sperrigen Zuber“ bemüht.[5]
Die Funktionsweise war recht einfach: Um die Eismasse herunterzukühlen, kam eine Mischung aus Salz und Eis zum Einsatz. Der Rührarm, mit dem die Eismasse in Bewegung gehalten wurde, war mit einer Handkurbel versehen. So wurde eine deutliche Erleichterung im Vergleich zum manuellen Umrühren erzielt, ohne Elektrizität zu erfordern. Die Erfindung trug entscheidend zur Beliebtheit und Verbreitung von Eiscreme bei.[6]
Da es mit Nancy Johnsons Maschine möglich war, entweder Speiseeis oder Sorbet herzustellen, war sie zugleich die erste „Sorbettiere“ (Sorbetbereiterin).[7]
Da es noch keine elektrisch betriebenen Kühlgeräte gab, waren die Portionen für den sofortigen Verzehr bestimmt. Eiscreme oder Sorbet hielten sich bis zu 30 Minuten in der Eismaschine. Eine vergleichbar konstruierte Art von Eismaschine wird noch immer auf Guadeloupe und Martinique genutzt, was ihr im englischen Sprachraum den Beinamen „West Indian Ice Cream Maker“ eingebracht hat.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Portrait of Nancy Maria Donaldson Johnson. Library of Congress, abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
- Nancy Maria Johnson. In: findagrave.com. Abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
- Artificial Freezer. In: patents.google.com. Abgerufen am 20. März 2021 (englisch).
- Eis-Fakten – Interessantes zur kalten Süßspeise. In: ep.de. Abgerufen am 20. März 2021.
- Das ist die beste Eismaschine. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 20. März 2021.
- Legends and Myths of Ices and Ice Cream History. In: whatscookingamerica.net. Abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
- Die Entwicklung der Eismaschine. In: uniteis.com. Abgerufen am 20. März 2021.
- The History of the Ice Cream Maker. In: hubertcloix.com. Abgerufen am 20. März 2021 (englisch).