Namul
Namul (koreanisch 나물) sind traditionelle alltägliche Beilagen zu koreanischen Gerichten, die aus essbaren Kräutern, Gräsern oder Blättern bestehen. Auch Gemüse wird heute teilweise dazugezählt.
Koreanische Schreibweise | |
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Koreanisches Alphabet: | 나물 |
Revidierte Romanisierung: | namul |
McCune-Reischauer: | namul |
Namensbedeutung
In dem vom Nationalen Institut für Koreanische Sprache (국립국어원) in Seoul herausgegebenen „Wörterbuch der koreanischen Sprache“ (표준국어대사전) wird „Namul“ als allgemeiner Begriff für Kräuter oder Blätter definiert, die von Menschen verzehrt werden können.[1]
Im Open Dictionary des gleichen Instituts wird noch ergänzend erklärt, dass „Namul“ ein Nahrungsmittel ist, das durch Kochen, Braten oder Würzen von rohem Kräuter oder Blätter hergestellt wird und von Menschen gegessen werden kann.[2]
Doch geht die Definition von „Namul“ heute im Allgemeinen über Kräuter und Blätter hinaus. So gelten als Beispiel auch Kartoffeln und Gemüsesorten, sofern sie in Streifen geschnitten und in der Pfanne gegart oder gedämpft wurden, ebenfalls als Namul.[3]
Namul in der koreanischen Küche
Die Namul-Beilagen zu den Gerichten variieren in Korea je nach Landstrich, Jahreszeit und ob Menschen in der Stadt leben oder auf dem Dorf ihr Zuhause haben. Bei der Entscheidung, welche Kräuter und Blätter essbar sind oder nicht, ist ein profundes Wissen erforderlich. Die meisten als Namul verwendeten Pflanzen werden im Frühjahr gepflückt oder geschnitten, da viele von ihnen nur als zarte Triebe genießbar sind und einige von ihnen sind gar ungenießbar bis giftig.[3]
Wild in den Bergen oder Feldern wachsende Pflanzen, die für den Verzehr in Frage kommen, werden als San-Namul (산나물) bezeichnet, wobei das San für Berg steht. Von ihnen gibt es rund 300 verschiedene Arten in Südkorea.[4]
Namul-Beispiele
- Zusammenstellung von Beilagen (Namul)
- Bangpung-namul (방풍나물)
- Bireum-namul (비름나물)
- Cham-namul (참나물)
- Doraji-namul (도라지나물)
- Gosari-namul (고사리나물)
- Kong-namul (콩나물)
- Miyeok-namul (미역나물)
- Pyogo-namul (표고나물)
- Sigeumchi-namul (시금치나물)
- Sebal-namul (세발나물)
- Ssukgat-namul (쑥갓나물)
- Sigeumchi-namul (시금치나물)
- Siraegi-namul (시래기나물)
Literatur
- Jeong Jae-hoon: Namul – Zutat und Gericht zugleich. In: Korea Foundation (Hrsg.): Koreana – Koreanische Kultur und Kunst. Jahrgang 15, Nr. 1, 2020, S. 64–67.
Weblinks
- 나물. In: Encyclopedia of Korean Culture. Academy of Korean Studies, abgerufen am 12. Juli 2021 (koreanisch).