Nachtviolen
Die Nachtviolen (Hesperis) oder Kilten bilden eine Gattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Nachtviolen | ||||||||||||
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Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis matronalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hesperis | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Arten aus der Gattung der Nachtviolen sind einjährige oder mehrjährige krautige Pflanzen. Die Stängel sind einfach oder verzweigt. Die Laubblätter sind eiförmig, leierförmig oder oval gezahnt. Die Blüten wachsen in einfachen oder zusammengesetzten Dolden. Sie haben vier schiefgebogene Kronblätter und einen geschlossenen Kelch. Zwischen den zwei Filamenten sitzen Drüsen. Die Narbe ist an der Basis gegabelt, aber zur Spitze hin wieder vereint. Die Samen reifen in walzenförmigen, zweifächerigen, zweiklappigen Schoten heran.
Verbreitung
Nachtviolen sind über ganz Eurasien verbreitet. Einige Arten finden sich jedoch auch in Nordamerika.
Systematik
Carl von Linné stellte 1753 sechs Arten in die Gattung der Nachtviolen. Zwischenzeitlich wurden über 25 Arten in die Gattung gerechnet, die aber heute zum Teil zu Unterarten herabgestuft wurden oder in Sammelarten aggregiert wurden.
Die Arten sind (hier eine Auswahl):
- Hesperis dinarica Beck; sie kommt nur in Albanien, Griechenland, im früheren Jugoslawien, in Rumänien und in Bulgarien vor.[1]
- Geruchlose Nachtviole (Hesperis inodora L.); ist ein Endemit der Seealpen
- Hesperis kotschyana Fenzl; sie kommt nur in der Türkei, in Syrien und im Libanon vor.[1]
- Schlitzblättrige Nachtviole (Hesperis laciniata All.): Sie kommt in Marokko, Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und auf der Balkanhalbinsel vor.[1]
- Gewöhnliche Nachtviole auch Rote Nachtviole, Matronenblume (Hesperis matronalis L.); mit den Unterarten:
- Hesperis matronalis subsp. cladotricha (Borb.) Hayek
- Hesperis matronalis subsp. matronalis: Sie kommt ursprünglich in Spanien und Frankreich vor, ist aber in vielen Ländern weitlweit ein Neophyt.[1]
- Hesperis matronalis subsp. nivea (Baumg.) Kulcz. (Syn.: Hesperis matronalis subsp. candida (Kit.) Hegi & Em. Schmid): Sie kommt in Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, Ungarn, Polen, Slowenien, Kroatien, Serbien, Rumänien und in der Ukraine vor.[1]
- Hesperis matronalis subsp. schurii Soó
- Hesperis matronalis subsp. voronovii (N. Busch) P. W. Ball: Sie kommt in der Türkei, auf der Krim und in Georgien vor.[1]
- Hesperis pendula DC.; sie kommt nur in der Türkei, in Syrien, im Libanon, in Jordanien und in Israel vor.[1]
- Hesperis persica Boiss.; sie kommt nur im Iran, in der Osttürkei und in Armenien vor.[1]
- Sibirische Nachtviole (Hesperis sibirica L.); sie kommt nur in Mittelasien, in Sibirien, in der Mongolei und in China vor.[1]
- Hesperis sylvestris Crantz; sie kommt im östlichen Mitteleuropa und in Südosteuropa bis zum Kaukasus vor.
- Trauer-Nachtviole auch Melancholischer Nachtveil (Hesperis tristis L.)
Etymologie
Hesperis stammt von dem altgriechischen hespera (= Abend) nach den abends und nachts stark duftenden Blüten von insbesondere Hesperis matronalis.
Trivia
Johann Mayrhofer widmete den Nachtviolen ein gleichnamiges Gedicht, das von seinem Freund Franz Schubert 1822 vertont wurde (Nachtviolen D. 752).
Literatur
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold & Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 2: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Dilleniidae) Hyperaceae bis Primulaceae. Seite 207, Ulmer, Stuttgart 1992. ISBN 3-8001-3323-7
- Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 10 Cruciferae (Sisymbrium to Aubrieta). Seite 91–100, Helsinki 1994. ISBN 951-9108-09-2
Einzelnachweise
Weblinks
- Beschreibung in der Flora of China
- Germplasm Resources Information Network (GRIN); abgerufen am 22. November 2013.