Nachtpfauenaugen
Die Nachtpfauenaugen (Saturnia) zählen zu den Nachtfaltern und stellen in der Schmetterlingsfauna eine Gattung aus der Familie der Pfauenspinner (Saturniidae) dar.
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Nachtpfauenaugen | ||||||||||||
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Wiener Nachtpfauenauge (Weibchen) (Saturnia pyri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Saturnia | ||||||||||||
Schrank, 1802 |
Merkmale
Das Wiener Nachtpfauenauge (Saturnia pyri) und das Kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia) sind die bekanntesten Arten:
- Das Wiener Nachtpfauenauge wurde in Deutschland bislang nur an wenigen Stellen beobachtet und dort auch eindeutig bestimmt (z. B. bei Heidelberg 1907 oder in Singen am Hohentwiel 1908). Im 19. Jahrhundert wurden die Raupen vielfach in der Seidenspinnerei eingesetzt, dabei sind immer wieder einige Exemplare ins Freiland entwichen. Auch hat es mehrere erfolglose Auswilderungsversuche gegeben (z. B. im Saarland). Als Fazit lässt sich sagen, dass das Große Nachtpfauenauge nicht als bodenständige Schmetterlingsart betrachtet werden kann.
- Nachfolgend wird auf das Kleine Nachtpfauenauge eingegangen, dessen Verbreitung den mitteleuropäischen Raum umfasst. Aufgrund seiner nachtaktiven Lebensweise ist der Falter selten zu beobachten.
Flugzeit
Die Falter fliegen von Mitte April bis Mitte Mai.
Lebensraum
Ursprüngliche, von Eingriffen weitgehend freie Lebensräume, z. B. naturnahe Waldränder, Kiesgruben, Ruderalstellen, aber auch Naturgärten, werden von den Faltern bevorzugt.
Lebensweise
Das Nachtpfauenauge nimmt nur als Raupe Nahrung auf und lebt als Falter von den Fettreserven. Die Entwicklung vom Ei bis zum Verpuppung der Raupe dauert etwa 10–12 Wochen. Vor der Verpuppung spinnen die Raupen einen braunen Kokon. In diesem überwintern die Puppen bis zum folgenden Frühjahr. Einige Puppen benötigen auch zwei Winter bis zum Schlupf, man spricht dann vom Überliegen. Die erwachsenen Falter haben keine funktionsfähigen Mundwerkzeuge mehr. Eine Vielzahl von Pflanzen dient den Raupen als Futter: Brombeeren (Rubus sp.), Himbeere (Rubus idaeus), Heidelbeere (Vaccinium sp.), Schlehe (Prunus spinosa), Mädesüß (Filipendula sp.), Wiesensalbei (Salvia pratensis), diverse Weidenarten (Salix sp.) Die Männchen sind tagsüber im hektischen Flug zu beobachten, die Weibchen fliegen nachts zur Eiablage.
Systematik
In Europa ist die Gattung Saturnia mit neun Arten und Unterarten vertreten:[1]
- Kleines Nachtpfauenauge Saturnia pavonia (Linnaeus, 1758)
- Saturnia pavonia josephinae (Schawerda, 1924)
- Saturnia pavonia pavonia (Linnaeus, 1758)
- Saturnia pavoniella (Scopoli, 1763)
- Saturnia spini (Denis & Schiffermüller, 1775)
- Saturnia caecigena Kupido, 1825
- Saturnia caecigena caecigena Kupido, 1825
- Saturnia caecigena stroehlei Nässig, 2002
- Wiener Nachtpfauenauge oder Großes Nachtpfauenauge Saturnia pyri (Denis & Schiffermüller, 1775)
Quellen
Einzelnachweise
- Saturnia Schrank 1802. Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 2. Januar 2008.
Literatur
- Michael Denis, Johann Ignaz Schiffermüller: Systematisches Verzeichnis der Schmetterlinge der Wienergegend, Bernardi, Wien 1775
- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae). Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-8001-3474-8
- Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 2: Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands, 2., erweiterte Auflage. Neumann, Radebeul/Berlin 1964, DNB 452481929
- Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter. Spinner und Schwärmer. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1