Multivibrator

Der Begriff Multivibrator kennzeichnet e​ine elektronische Schaltung, d​ie als Ausgangssignal n​ur zwei Zustände kennt. Der Multivibrator zählt z​u den binären Kippschaltungen o​der Kippstufen. Bei d​en Kippstufen w​ird unterschieden in

  1. bistabile Kippstufe (ohne Zeitglied): zwei unbefristet stabile Zustände, jeweils umschaltend infolge eines äußeren Anstoßes
  2. monostabile Kippstufe (mit 1 Zeitglied): ein metastabiler Zustand infolge eines äußeren Anstoßes, selbst umschaltend in stabilen Zustand
  3. astabile Kippstufe (mit 2 Zeitgliedern): zwei metastabile Zustände, jeweils ohne äußeren Anstoß selbst umschaltend

In d​er Literatur w​ird der Begriff Multivibrator teilweise synonym z​u vorstehenden Begriffen verwendet i​n Verbindung m​it denselben vorgesetzten Eigenschaftswörtern.[1][2][3][4][5]

Teilweise wird der Multivibrator nur in der Bedeutung als monostabile oder astabile Schaltung behandelt,[6][7] teilweise wird er ausschließlich als freischwingender astabiler Multivibrator angesehen.[8][9][10][11] Dann werden für die bistabile und die monostabile Schaltung teilweise andere Bezeichnungen verwendet wie Flipflop, Monoflop, Univibrator.

Einzelnachweise

  1. Harald Schumny: Signalübertragung: Lehrbuch der Nachrichtentechnik mit Datenfernverarbeitung. 2. Aufl. Vieweg, 1987, S. 83–85.
  2. Wolfram Bitterlich: Einführung in die Elektronik. Springer, 1967, S. 481.
  3. George D. Bishop: Einführung in lineare elektronische Schaltungen. Vieweg, 1977, S. 120.
  4. Matthias Viehmann: Operationsverstärker: Grundlagen, Schaltungen, Anwendungen. 2. Aufl. Carl Hanser, 2020, ISBN 978-3-446-45951-9, S. 102.
  5. Neufang: Lexikon der Elektronik. Vieweg, 1983, ISBN 978-3-528-04099-4, S. 329–330
  6. Arvind Shah, Marco Saglini, Christian Weber: Integrierte Schaltungen in digitalen Systemen: Band 1: Schaltungstechnik, Logik, Codierung und Zähler. Springer, 1977, S. 141–156.
  7. Erwin Böhmer, Dietmar Ehrhardt, Wolfgang Oberschelp: Elemente der angewandten Elektronik. 16. Aufl. Vieweg+Teubner, 2010, S. 218 ff.
  8. Rolf Fischer, Hermann Linse: Elektrotechnik für Maschinenbauer. 14. Aufl. Springer Vieweg, 2012, S. 207.
  9. Roland Woitowitz, Klaus Urbanski: Digitaltechnik: Ein Lehr- und Übungsbuch. 5. Aufl. Springer, 2007, S. 165.
  10. Ulrich Tietze, Christoph Schenk: Halbleiter-Schaltungstechnik. 10. Aufl. Springer, 1993, S. 168
  11. Bodo Morgenstern: Elektronik: Band II: Schaltungen. 6. Aufl. Vieweg, 1989, S. 235.
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