Multisemie

Die Multisemie (lat. multum 'viel', griech. σήμα (séma) 'Zeichen', also Vieldeutigkeit) beschreibt die „hybride“ Kopplung von Polysemie und Homonymie.

H. Henne führte den Begriff in die Linguistik ein, zum Teil beschränken manche Autoren Multisemie auf Wörter, welche mehr als sechs Bedeutungen haben. Gängige Abkürzung für Polysemie (Mehrdeutigkeit) ist Ps. und für Homonymie Ho.

Multisemie zählt in der Semasiologie mit Homonymie, Bisemie und Polysemie zu den internen Relationen von Lexemen.

Beispiele

  • Bank ['längliche Sitzgelegenheit' Ps. 'länglicher Werktisch' Ps. 'Sandbank' usw.] Ho. ['Geldinstitut' Ps. 'Geld des Bankhalters beim Spiel']
  • Ente
  • Heide
  • laden
  • unter

Siehe auch

Wiktionary: Multisemie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  • Helmut Henne: Semantik und Lexikographie. Untersuchungen zur lexikalischen Kodifikation der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin u. a. 1972, ISBN 3-11-003528-6 (Studia linguistica Germanica 7).
  • Helmut Glück (Hrsg.): Metzler-Lexikon Sprache. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-476-01519-X.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.