Moretum

Moretum bezeichnet e​in einfaches Gericht d​er antiken römischen Küche, e​ine Art Pesto, üblicherweise bestehend a​us Schafskäse (oder alternativ geriebenen Walnüssen), Olivenöl, Weißweinessig, Salz, Knoblauch (Allium), Selleriegrün (Apium, dt. Eppich), Weinraute (Ruta) u​nd Koriander. Es w​urde zu frisch gebackenem Brot gegessen.

Moretum in der Reibschale, dem mortarium

Ihren Namen h​at die Käsepaste v​on der Reibschale, d​em mortarium, i​n dem s​ie hergestellt w​urde (siehe Bild).

Das Rezept für Moretum wurde durch ein Vergil zugeschriebenes lateinisches Gedicht im Umfang von 122 Hexametern unter dem Titel Moretum in der sogenannten Appendix Vergiliana überliefert. Es schildert, als Parodie auf die übertriebene Lobpreisung des Landlebens, wie ein einfacher Bauer sein Tagwerk beginnt; Kernstück ist dabei die Zubereitung von Moretum zum Frühstück. Weitere Erwähnung findet Moretum in Columellas Schrift De re rustica (XII 59, 1–4). Columella erwähnt darin eine Variante, bei der statt des Käses geriebene Walnüsse verwendet werden (2a), sowie Alternativen mit geröstetem Sesam (2b), mit Pinien- oder Mandelkernen (3), sowie Mischungen mit getrockneten Kräutern (4).

Literatur

  • Andrew Dalby, Sally Grainger: Küchengeheimnisse der Antike. Kulinarische Entdeckungen und Rezepte. Flechsig, Würzburg 1996, ISBN 3-88189-204-4 (Originaltitel: The classical cookbook. Übersetzt von Roland Vocke).
  • Marcus Junkelmann: Aus dem Füllhorn Roms. 34 Originalrezepte aus der römischen Küche. Philipp von Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2686-6.
  • Marcus Junkelmann: Panis Militaris. Die Ernährung des römischen Soldaten oder der Grundstoff der Macht. Philipp von Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-2332-8.
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