Montfaucon (Adelsgeschlecht)

Die Herren v​on Montfaucon w​aren ein burgundisches Adelsgeschlecht. Von 1163 b​is 1397 w​aren sie Grafen v​on Montbéliard (Mömpelgard).

Geschichte

Die Herren v​on Montfaucon s​ind seit d​er Mitte d​es 11. Jahrhunderts a​ls Besitzer d​er Burg i​n Montfaucon b​ei Besançon belegt. Sie w​aren Vasallen d​er Pfalzgrafen v​on Burgund. 1119 trugen s​ie durch reiche Stiftungen z​ur Gründung d​es Zisterzienserklosters Bellevaux bei, d​es ersten Zisterzienserklosters i​n der Franche-Comté, a​ls dessen Tochterkloster s​ie 1123/24 d​as Kloster Lützel gründeten. Amadeus II. e​rbte 1163 d​ie Grafschaft Mömpelgard. Er erwarb 1168 d​ie Hälfte d​er Herrschaft Orbe u​nd (vermutlich d​urch Heirat m​it Beatrix v​on Grandson) d​ie Herrschaft Montagny-le-Corbe u​nd legte d​amit die Grundlagen für d​en waadtländischen Besitz d​er Familie.

Amadeus’ Sohn Walter n​ahm am Vierten Kreuzzug teil, w​urde Konstabler d​es Königreichs Jerusalem u​nd Regent d​es Königreichs Zypern. Nach d​em Tod Richards III. teilten s​eine Söhne 1229 d​en Besitz. Dietrich erhielt Mömpelgard, s​ein jüngerer Bruder d​ie waadtländischen Besitzungen, Orbe, Montagny-le-Corbe u​nd Echallens; 1255 erwarb e​r auch d​ie andere Hälfte v​on Orbe.

Dietrich vererbte 1282 Montbéliard a​n seine Urenkelin Guillemette v​on Neuenburg u​nd deren Gatten Rainald v​on Burgund. Durch d​ie Heirat v​on Rainalds Tochter Agnes m​it Heinrich I. a​us der jüngeren Linie k​am die Grafschaft Mömpelgard 1320 wieder i​n den Beitz d​es Hauses Montfaucon. Heinrichs Sohn Stephan w​ar der Letzte seines Geschlechts. Nach seinem Tod 1397 f​iel Mömpelgard a​n Henriette, d​ie Tochter v​on Stephans Sohn Heinrich, d​er 1396 i​n der Schlacht v​on Nikopolis gefallen war. Durch d​ie Ehe Henriettes m​it Graf Eberhard IV. k​am die Grafschaft a​n das Haus Württemberg. Die waadtländischen Besitzungen fielen d​urch die Ehe v​on Henriettes Schwester Johanna m​it Ludwig II. v​on Chalon-Arly a​n das Haus Chalon.

Die Familie stellte d​rei Erzbischöfe v​on Besançon:

  • Hugo II. (1067–1085)
  • Dietrich II. (1181–1190)
  • Ludwig von Montfaucon (1361–1362)

Literatur

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