Monte Testaccio
Der Monte Testaccio ist ein Hügel in Rom, der vollständig aus Scherben besteht. Sein Name leitet sich von testae ab, dem lateinischen Ausdruck für Scherben. Diese stammen von zerbrochenen antiken Amphoren und anderen Gefäßen, mit denen Getreide, Öl und Wein über den Tiber ins alte Rom transportiert wurde.
Der Hügel wurde bis an das Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. als Halde benutzt. Er ist heute von Gras und Bäumen bewachsen. Archäologen haben berechnet, dass die Fragmentschichtungen etwa 45 Meter in die Tiefe reichen. Der Umfang des Monte Testaccio beträgt rund 1.000 Meter.
Die ältesten Gefäße wurden überwiegend für Olivenöl vor allem aus Baetica benutzt. Weil die Siegel des Herstellers und andere Bezeichnungen auf den Scherben häufig noch zu entziffern sind, können sie als reiche Informationsquelle über die römische Wirtschaft der entsprechenden Zeit herangezogen werden. Man schätzt heute den Hügel auf 53 Millionen Amphoren, wobei es sich hauptsächlich um den als Dressel 20 bekannten Typ handelt. Eine solche Amphore umfasste 70 Liter.
Der Hügel gibt dem Stadtviertel Testaccio in Rom seinen Namen.
Literatur
- L. & R. Adkins: An Introduction to the Romans Chartwell, 1993, ISBN 0785816097.
- Rodríguez J. Remesal: Monte Testaccio (Rome, Italy). In: C. Smith (Hrsg.): Encyclopedia of Global Archaeology. Springer, Cham 2019, doi:10.1007/978-3-319-51726-1_3331-1.
- Anna Maria Ramieri: Il Monte Testaccio dall’età antica all’età moderna. In: Rita d’Errico, Carlo M. Travaglini (Hrsg.): Ricerche sul patrimonio urbano tra Testaccio e Ostiense (= Roma moderna e contemporanea. Bd. 20, Nr. 2, 2012). Rom 2014, ISBN 9788883681301, S. 451–474 (PDF).
Weblinks
- Ausstellung zum Monte Testaccio der Universitäten Rom und Barcelona (englisch)
- Rezensionsforum zur Forschungsliteratur in sehepunkte, Bd. 7, Nr. 1, 2007
- Amphorae ex Hispania (englisch)