Moesgaard Museum
Das Moesgaard Museum (MoMu) wurde 1970 gegründet. Es besitzt eine reichhaltige archäologische Sammlung (dänische Altsteinzeit bis Wikingerzeit), darunter Masken- und Runensteine, die Moorleiche des Grauballemanns und der eisenzeitliche Hortfund aus dem Illerup Ådal.
Zunächst waren die Ausstellungen im herrschaftlichen Rahmen von Gut Moesgård untergebracht, südlich von Aarhus in Jütland, Dänemark. Im Oktober 2014 wurde in direkter Nachbarschaft ein imposanter Neubau von Henning Larsen Architects mit einem großen, begehbaren Gründach eingeweiht. Er stellt 16.000 m² zur Verfügung.
Freilichtmuseum
Auf den Freiflächen um das Museum zeigt ein Freilichtmuseum rekonstruierte Wikingerhäuser (Wikingerhaus von Haithabu, ein Werkstattgebäude aus der Entstehungszeit von Aarhus, Stabkirche von Hørning). In den Wiesen- und Waldflächen zwischen Gutspark und Küste liegen mehrere Rekonstruktionen von Häusern aus der Steinzeit, der Eisenzeit sowie ein Wikingerhaus aus dem Schleswiger Raum.
Vorzeitpfad und Vegetationstypen
Das nahe Wäldchen entstand als Versuch, die wechselnden Vegetationstypen der historischen Epochen nachzubilden, von der Eiszeit bis heute. Auf dem Oldtidsstien (Vorzeitpfad) kommt man u. a. durch den ältesten dänischen Waldtyp aus Birken, Kiefern, Wacholder, Ebereschen und Zitterpappeln. Der Pfad des Freilichtmuseums führt zu einem Haus aus der Eisenzeit und zu mehreren steinzeitlichen Dolmen (ursprünglich bei Stigsnæs auf Seeland) und zehn Stein- bzw. Grabkisten (teilweise bronzezeitlich), die aus der Umgegend hierher verlegt wurden, sowie zum Tempel von Tustrup, einer (etwas spekulativen) Rekonstruktion eines 1954 bei Tustrup ausgegrabenen Fundamentes.
Gutspark
Die Alleen, Wege und Straßen der Gegend werden von mehrhundertjährigen Steinwällen und Eichen, Linden oder Rosskastanien gesäumt. Der Gutspark ist in der Art eines romantischen Gartens angelegt. In scharfem Kontrast zu den symmetrischen und geradlinigen Anlagen der Barockzeit, die vor allem repräsentieren sollten, ist der romantische Garten mit seinen gewundenen Pfaden, Laubhütten, Grabhügeln, Ruinen und kleinen Seen wie geschaffen für den einsamen Wanderer, der hier seinen eigenen Gedanken nachgehen kann. Im Garten wachsen viele alte und heutzutage seltene Gartenbäume und -büsche, wie die Robinie und die Eibe.
Die Gutsgebäude dienen heute der Universität Aarhus als Moesgaard Campus (MOCA). Er beherbergt die Studienrichtungen Anthropologie, Archäologie, Human Security und Sustainable Heritage Management.